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Afghanistan - USA
US-Sondergesandter und Taliban loben ihre Friedensgespräche

In den Verhandlungen zwischen den USA und den radikalislamischen Taliban über ein Ende des 17-jährigen Konflikts in Afghanistan sind substanzielle Fortschritte erzielt worden. Konkrete Resultate gibt es jedoch noch keine.
Publiziert: 27.01.2019 um 00:11 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2019 um 08:30 Uhr

Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad teilte am Samstag nach sechstägigen Gesprächen mit Taliban-Vertretern in Katar mit, es gebe «bedeutende Fortschritte». Auch Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid bestätigte Fortschritte. Er dementierte aber Berichte über eine Waffenruhe und Gespräche mit der Regierung in Kabul.

Der US-Sonderbeauftragte Khalilzad erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Gespräche mit den Taliban seien produktiver als in der Vergangenheit. «Wir haben bedeutende Fortschritte in wichtigen Fragen gemacht», erklärte er. Das Momentum solle genutzt und die Gespräche sollten in Kürze fortgesetzt werden. Es gebe noch eine Reihe offener Fragen.

Baldiger US-Truppenabzug möglich

Zu den Vorschlägen, die kursieren, gehört ein möglicher Truppenabzug der USA im Gegenzug für Garantien der Taliban, künftig keinen ausländischen Extremisten mehr Unterschlupf zu gewähren. Der Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida und dessen in Afghanistan vermuteten damaligen Anführer Osama bin Laden war der Grund für die US-Intervention in Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gewesen. Ende des vergangenen Jahres hatte die US-Regierung angekündigt, rund die Hälfte ihrer 14'000 Soldaten aus Afghanistan abziehen zu wollen.

Taliban verweigern Dialog mit Regierung

Taliban-Sprecher Mudschahid bestätigte, dass es in Kürze weitere Gespräche über ungelöste Punkte geben werde. Ein ranghoher Taliban-Kommandeur zeigte sich zudem in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP optimistisch: «Wir kommen voran und viele Fortschritte wurden gemacht.» Derzeit gebe es Bemühungen, die verbliebenen Streitpunkte zu klären. «Die afghanische Regierung ist einer davon», sagte er.

Der in Afghanistan geborene Diplomat Khalilzad hatte sich bereits mehrfach mit Taliban-Vertretern getroffen, ohne dass dies von Washington offiziell bestätigt wurde. Die USA wollen die Taliban zu direkten Friedensgesprächen mit der Regierung in Kabul bewegen. Die Taliban lehnen es bisher jedoch kategorisch ab, mit der international anerkannten Regierung von Präsident Aschraf Ghani zu verhandeln, da sie diese für eine Marionette der USA halten.

Die Taliban entsandten einen ihrer Mitbegründer, Mullah Abdul Ghani Baradar, als Unterhändler nach Katar. Er war 2010 in Pakistan festgenommen worden, im Oktober aber freigelassen worden, als die USA ihre diplomatischen Bemühungen intensivierten. Er galt als Stellvertreter des 2013 verstorbenen Taliban-Anführers Mullah Omar.

US-Aussenminister Mike Pompeo sprach am Samstag (Ortszeit) von «ermutigenden Nachrichten» von den Verhandlungen der USA mit den radikal-islamischen Taliban in Afghanistan.

«Die USA meinen es ernst mit dem Bemühen um Frieden, um zu verhindern, dass Afghanistan ein Rückzugsraum für internationalen Terrorismus wird, und damit, die Truppen nach Hause zu bringen», schrieb er auf Twitter.

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