Ärger wegen Bahndurchsagen
Quartierbewohner von Adliswil ZH fühlen sich belästigt

In Adliswil ZH sorgen Lautsprecherdurchsagen der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) für Ärger. Der Bahnbetreiber reagiert: Bald werde ganz auf Regeldurchsagen verzichtet.
Publiziert: 14.03.2024 um 17:49 Uhr
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Aktualisiert: 14.03.2024 um 21:19 Uhr
Bevor die Sihltalbahn bei der Station ankommt, nerven sich Anwohnende in Adliswil bereits.
Foto: BAA_2012_04_13

Kommt es zu Lärmbeschwerden, liegt dies meist an lauter Musik, an Verkehrs- oder Fluglärm. In Adliswil ZH liegt der Ursprung des Ärgers jedoch anderswo. Dort lassen Lautsprecherdurchsagen bei der Station Sihlau die Wogen hochgehen. Anwohnende des Quartiers stören sich insbesondere an neuen Ankündigungen einfahrender Züge der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU), wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet.

Sie nervten sich aber auch über die doppelten Durchsagen, die nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch durch die zehn Lautsprecher schallten. Und das nicht zu selten. Wie GLP-Lokalpolitiker Dominic Muri ausrechnete, sollen ganze neun Ankündigungen pro Stunde die Ruhe stören – dazu kommen noch regelmässige Verspätungsmeldungen. 

Lösung gegen Lärm ist in Sicht

Es gab sowohl Einzel- als auch Sammelbeschwerden, seit die zweisprachigen Ankündigungen eingeführt wurden, wie SZU-Mediensprecher Marco Graf gegenüber der Zeitung sagt. Die englischen Durchsagen seien bereits im Dezember auf dem gesamten Netz wieder deaktiviert worden. Und auch die Lautstärke der deutschen Durchsagen habe man im Februar angepasst: Zwischen 20 Uhr und 6.30 Uhr ertönen sie etwas leiser. Nicht nur in Adliswil, sondern an allen SZU-Stationen. Denn auch an anderen Bahnhöfen, wie etwa in Zürich-Manegg und in Zürich-Giesshübel, hagelte es Lärmklagen.

Die Ankündigungen einfahrender Züge waren eigentlich für Menschen mit Beeinträchtigung eingeführt worden. Künftig will die SZU aber ganz auf Regeldurchsagen verzichten und nur noch über Änderungen im Fahrplan per Lautsprecher informieren. Als Alternative plant der Zugbetreiber gemäss Zeitung frühestens ab 2025 die Einführung von sogenannten Text-to-Speech-Boxen an den Haltestellen: kleine Automaten, die per Knopfdruck angezeigte Informationen vorlesen. (sam)

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