Abtretende Präsidentin Gössi
«FDP ist aufgewacht aus einem Dornröschenschlaf»

Laut Parteipräsidentin Petra Gössi ist die FDP wieder aufgewacht «wie aus einem Dornröschenschlaf». «Wir diskutieren und ringen miteinander über Inhalte. Das macht Freude und schafft Zuversicht», sagte Gössi am Samstag an der Delegiertenversammlung in Martigny VS.
Publiziert: 03.07.2021 um 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2021 um 15:55 Uhr
FDP-Parteipräsidentin Petra Gössi an der Delegiertenversammlung in Martigny VS.
Foto: LAURENT GILLIERON

Gössi betonte, wie wichtig es sei, dass die Parteileitung ihren Mitgliedern zuhört und ihre Meinung einholt. «Es ist ein Erfolgsrezept, unsere Mitglieder ernst zu nehmen», sagte sie. «Durch den Einbezug eurer Stimme wurden wir wieder zur Volkspartei und haben unser politisches Portefeuille erweitert und abgerundet», sagte sie.

Die FDP solle bewusst «breit arbeiten und sich nicht nur um Wirtschafts- und Steuerfragen kümmern». «Der zu enge Fokus hat uns in den vergangenen 20 Jahren keinen Zentimeter grösser, sondern nur kleiner gemacht. Es hat die SVP und die GLP gestärkt, nota bene zu unseren Lasten», sagte Gössi.

Antworten auf politische Fragen lassen sich laut Gössi am besten durch einen Ideenwettbewerb finden. «Dieser alte Grundsatz verlangt, dass wir alle gemeinsam bereit sind, konstruktive Auseinandersetzung als Lösungsweg anzusehen», so Gössi.

Dank der Technologie sei es heutzutage möglich, die Parteimitglieder kostengünstig und tagesaktuell in die Politik einzubeziehen. «Das ist der Weg nach vorne», sagte Gössi.

Für Gössi sind aktuell drei grosse Fragen politisch zu beantworten: Wie es weitergeht mit dem Verhältnis der Schweiz zur EU, wie die Alters- und Sozialpolitik gestaltet wird und wie die Folgen der Corona-Krise abgefedert werden können und die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und Arbeitsplätze geschaffen werden kann.

Dabei will sie Rahmenbedingungen schaffen, «damit diejenigen innovativ sein können, die das Potenzial dazu haben, die Schwächeren nicht im Stich zu lassen» und einstehen für «einen verantwortungsvollen und demütigen Umgang mit unseren Ressourcen».

Die zurücktretende Präsidentin liess es sich zudem nicht nehmen, schon ein paar Abschiedsworte zu äussern. «Für eure jahrelange Treue und Unterstützung bedanke ich mich von ganzem Herzen. Es war und ist noch für ein paar Monate ein Privileg eure Präsidentin zu sein», sagte sie. Sie sei stolz und glücklich gemeinsam mit den Mitgliedern in den vergangenen fünf Jahren «so viel Positives» in die Partei gebracht zu haben.

Gössi hatte am 14. Juni nach fünf Jahren an der Parteispitze ihren Rücktritt auf spätestens Ende Jahr bekanntgegeben. Die 45-jährige Juristin will sich vermehrt auf ihre berufliche Karriere konzentrieren. Am 2. Oktober will die FDP den Nachfolger oder die Nachfolgerin für Gössi wählen. (SDA)

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