Der Genfer Luxusgüterkonzern Richemont baut 210 Stellen ab. Betroffen vom Abbau sind primär Mitarbeiter der Uhrenmarken Piaget am Standort in Côte-aux-Fées NE und Vacheron Constantin aus Genf. Das erklärte die Gewerkschaft Unia gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Die Angestellten sind laut verschiedenen Westschweizer Medien bereits am Freitag informiert worden. Piaget hatte im April des laufenden den Abbau von 25 Stellen vorgenommen.
Richemont selbst hat sich zu den Abbauplänen noch nicht geäussert. Gemäss einer vertrauten Quelle war der Auslöser der starke Nachfragerückgang bei Luxusuhren, schreibt die SDA.
Neuer Chef soll es richten
Richemont bekommt die Krise in der Uhreninduistrie zu spüren. Im Sommerhalbjahr 2016 hat sich der Gewinn halbiert, die Verkäufe schrumpften um 13 Prozent. CEO Richard Lepeu (64) wurde deshalb vor zehn Tagen in Pension geschickt.
IWC-Chef Georges Kern (51) soll den Laden nun wieder in Schwung bringen. Der Schweizer mit deutschen Wurzeln wird Chef der globalen Uhrensparte von Richemont.
Gewinn eingebrochen
Bereits Anfang 2016 hatte Richemont den Abbau von bis zu 350 Stellen, vornehmlich bei der Marke Cartier, angekündigt. Mitte Mai hiess es von der Unia, tatsächlich habe es weniger als 100 Kündigungen gegeben.
Der Kahlschlag kommt überraschend: Noch Anfang November hatte Richemont-Finanzchef Gary Saage (56) weitere Stellenkürzungen vorerst ausgeschlossen. (pbe/SDA)