Philipp Müller hat am Dienstag und damit einen Tag vor seinem 66. Geburtstag die Parteileitung der FDP Aargau darüber in Kenntnis gesetzt, dass er bei den nächsten Ständeratswahlen im Oktober 2019 nicht mehr antreten wird.
Müller sass vier Jahre im «Stöckli». Zuvor politisierte er 12 Jahre im Nationalrat. Zwischen 2012 und 2016 präsidierte er die FDP Schweiz. Und das höchst erfolgreich: Unter ihm legte der Freisinn wieder zu.
Bis Ende Legislatur noch Akzente setzen
«Man soll gehen, wenn es am schönsten ist», sagte Müller bereits, als er das Präsidium der FDP Schweiz 2016 an Petra Gössi abgab. Nun gilt dies auch für den Ständerat.
Bis Ende Legislatur wolle er die wichtigen Geschäfte weiterhin prägen. Das gelte insbesondere im Europadossier, in welchem er zu den einflussreichsten Politikern des Landes gehört. Müller freue sich dann aber auf die Zeit mit seiner Familie.
Burkart bekundet Interesse
Doch wer beerbt Müller? Thierry Burkart (43), Nationalrat seit 2015, ist ein heisser Kandidat. Auf Anfrage von BLICK meint er: «Ich bin schon lange politisch mit dem Karton Aargau verbunden und würde seine Interessen in Zukunft gerne noch stärker in Bern vertreten. Der Ständerat reizt daher sehr.»
Er müsse sich den Schritt aber sehr genau überlegen und in der kommenden Zeit auch viele Gespräche führen.
Auch die anderen beiden Aargauer FDP-Nationalräte, Corina Eichenberger (63) und Matthias Jauslin (56), dürften sich entsprechende Überlegungen machen.
Zwei neue Ständeräte für den Aargau
Damit entsendet der Kanton auf die kommende Legislatur hin gleich zwei neue Standesvertreter. Denn auch Pascale Bruderer (SP) hat ihren Rücktritt von der nationalen Politikbühne bekannt gegeben.
Bei der SP stehen mit Cédric Wermuth (32) und Yvonne Feri (52) zwei profilierte Nationalratsmitglieder bereit.
Dass SP und FDP ihre beiden Sitze halten können, ist nicht sicher. SVP und CVP rechnen sich ebenfalls Chancen auf die frei gewordenen Sitze aus. (duc)