1. Europa
Die «perfekte Frau» ist in Europa dünn, hat einen flachen Bauch und grosse Brüste. Ein schlanker, sportlicher Körper wird hier mit Disziplin und Erfolg assoziiert. Anders als in Amerika, stehen Europäer aber grundsätzlich eher auf Natürlichkeit. Mittlerweile schwappen aber auch immer mehr Schönheitsideale von den USA zu uns herüberur. Ein kurviger Po à la Kim Kardashian ist in Europa zum Beispiel gefragter denn je.
2. USA
Schlank, braungebrannt, jung, grosser Hintern und volle Lippen. So gilt man in den USA als schön. Das Ideal gleicht dem in Europa, auch wenn sich Amerikanerinnen oft stärker schminken und häufiger operieren lassen als hierzulande. Ganz nach dem Motto: Wer nicht schön geboren worden ist, macht sich schön.
3. Südamerika
In Südamerika dominieren Kurven. Mit abgemagerten Models können sie wenig anfangen. Grosse Brüste und ein grosser Po bestimmen das Schönheitsideal. Sich den Busen oder Hintern operativ vergrössern zu lassen, ist darum keine Seltenheit. Ein Geheimnis wird daraus nicht gemacht. In Südamerika sprechen die meisten offen über ihre Schönheitsoperationen.
4. Afrika
Die Schönheitsideale in Afrika unterscheiden sich je nach Region und Kultur. Grundsätzlich hat aber im ganzen Kontinent der Po einen hohen Stellenwert. Üppige Rundungen gelten hier schon seit Jahrhunderten als Symbol von Schönheit, Reichtum und Kraft. Eine besondere Ernährung mit Maisbrei und Kuhmilch soll die Kurven wachsen lassen. Schlanke Frauen gelten hier eher als unattraktiv.
Noch sind die Unterscheide zwischen dem Schönheitsideal in Afrika und dem westlichen ziemlich deutlich. Nach und nach ist aber ein Wandel im Gange. Immer mehr afrikanische Frauen orientieren sich am westlichen Schönheitsbild, glätten ihre lockigen Haare, hellen ihre Haut mit Bleichmittel und streben die Körpermasse europäischer Models an.
5. Iran
Weil die Frauen im Iran in der Öffentlichkeit einen Hijab tragen müssen, der nur einen kleinen Ausschnitt des Gesichts freilässt, sind die Iranerinnen besessen von ihrem Gesicht. Dafür legen sie sich auch gerne mal unters Messer. Denn nebst perfekt geformten Augenbrauen und dunkel umrandeten Augen liegt der Beauty-Fokus besonders auf der Nase. Im Iran werden weltweit am meisten Nasenkorrekturen durchgeführt. Nicht nur bei Frauen, sondern auch bei vielen Männern. Die Pflaster bleiben übrigens oft noch lange nach der Operation auf der Nase kleben – als Zeichen, dass man sich eine Schönheits-OP leisten kann.
Eine offizielle Miss-Wahl gibt es im Iran übrigens nicht. Das verbietet die Regierung. Eine private Firma führt aber seit ein paar Jahren eine ähnliche, informelle Wahl durch. Letztjährige Gewinnerin war Sonia Beytoushi. Eine Strafe, weil sie sich unverhüllt und an internationalen Schönheitswettbewerben auch im Bikini zeigt, fürchtet sie nicht. «Ich hatte bis jetzt noch nie Ärger mit der Regierung. Wenn man sich nicht in die Politik einmischt, hat man nichts zu befürchten», erklärt sie gegenüber der Zeitung «Rudaw». Vorsichtig sollte sie trotzdem sein. Letztes Jahr hat die Regierung acht Iranische Models wegen Instagram-Bildern ohne Kopftuch verhaften lassen.
6. Indien
Je heller die Haut, desto schöner die Frau – so die Devise in Indien. Kosmetika zur Hautaufhellung finden bei indischen Frauen reissenden Absatz. Von Büroangestellten bis zu Studentinnen und vor allem Heiratswillige nutzen alle möglichen Strategien, sich künstlich aufzuhellen. Denn in fast jede Heiratsanzeige steht, dass die Frau «fair» (dt. hell) sein sollte.
Psychologen erklären den Bleichheitswahn darin, dass Indien viele Jahrhunderte von hellhäutigen Herrschern besetzt war. Das hat die Bevölkerung geprägt. Heute sind es die hellhäutigen Bollywood-Schönheiten, die als Vorbilder gelten. Und jeder möchte das haben, was die herrschende Elite hat: helle Haut.
Mittlerweile regt sich aber langsam die Gegenbewegung «Dark is beautiful» im Land. Die Kampagne setzt sich dafür ein, dass eine gesunde Haut schön ist – und nicht eine aufgehellte.
7. Südkorea
In Süd Korea ist das Schönheitsideal klar definiert: Grosse, runde Augen, ein schmales Gesicht, eine hohe Nase, möglichst bleiche Haut, einen kleinen Po und grosse Brüste. Weil die wenigsten Frauen von Natur aus diesem Ideal entsprechen, lassen sich fast alle unters Messer legen. Mittlerweile gehört Südkorea zu den führenden Ländern in Sachen Schönheitsoperationen.
Jede zweite Frau hat an sich schon etwas machen lassen. Das Liften der Lidfalten, um grössere und somit westlichere Augen zu erhalten, ist in etwa so normal, wie man sich bei uns ein Piercing oder Tattoo stechen lässt. Oftmals bekommen Südkoreanische Kinder ihre erste Schönheits-OP sogar von den Eltern zum Schulabschluss geschenkt. Während sich die Frauen meistens an den Augen und dem Rest des Gesichts operieren lassen, sind es bei Männern Sixpack-Implantate, massige Körper oder ein knackiger Po.
Die Miss-South-Korea-Wahlen sorgen übrigens immer wieder für Lacher im Netz, weil sich die Kandidatinnen dank der Schönheitsoperationen meist alle ziemlich ähnlich sehen.