Noch nie zahlte jemand in der ganzen Schweiz so viel Geld für eine Autonummer. Otto Ruppen (45) ersteigerte gestern für satte 160'100 Franken die Walliser «VS 1» (BLICK berichtete). Und zwar nicht, um diese an seinem Auto zu montieren – er will damit seinem Heimatkanton eins auswischen.
«Das Schild wird nie an ein Auto angebracht», sagt Ruppen zum «Walliser Boten». «Es wird ein Mahnmal werden gegen die Art und Weise, wie Walliser Politiker und Beamte mit Unternehmen umgehen.»
Auslöser für die Rebellion ist ein Salzsilo: Unternehmer Ruppen reichte Einsprache ein zu dessen Platzierung mitten im Industriegebiet von Stalden VS, wo auch seine Betonanlage steht. «Wird das Silo dort platziert, wird der Betrieb stark eingeschränkt», sagt der Privatpilot. «Ich muss vielleicht gar eine Schliessung ins Auge fassen, obwohl ich mehrere Millionen Franken in den Standort Stalden investiert habe.»
«Unternehmerfeindliches Handeln der Kantonsbeamten hat Konsequenzen»
Seitdem tobt ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen dem Kanton und dem Unternehmer. Laut Ruppen habe man ihm gar mit der Versetzung einer Strassenmauer gedroht – so, dass sein Betrieb lahmgelegt worden wäre. «Wenn man Ihnen droht, statt Sie in der Absicht Arbeitsplätze zu schaffen, unterstützt, stimmt etwas nicht im Staat.»
Deshalb zog er seine Konsequenzen: «Als Reaktion, wie man mit steuerzahlenden und investierenden Unternehmern bei uns umgeht, habe ich mehrere meiner Firmen vor anderthalb Jahren in eine Holding umgewandelt und deren Sitz in Nidwalden angesiedelt.»
Dort werde man als Unternehmer mit offenen Armen empfangen und unterstützt. «Unternehmerfeindliches Handeln der Kantonsbeamten hat Konsequenzen. Gute Steuerzahler sind rar, diesen sollte man Sorge tragen, solange sie Arbeitsplätze halten und schaffen können.»
Die erworbene «VS 1» will Ruppen nun neben einem Salzsilo des Kantons in der Nähe einer Betonanlage in Stalden anbringen. Darüber sollen «unschöne und mahnende Worte» stehen. (kra)