Diese Mutter kriegt einfach nicht genug: Annegret Raunigk hat nach 13 Kindern nochmals Vierlinge zur Welt gebracht – im Alter von 65 Jahren! Weil zwei der Babys am Kopf operiert werden mussten, lag das Mini-Quartett drei Monate in Berlin in der Kinderklinik. Jetzt dürfen alle heim. Der zuständige Arzt Christoph Bührer (57) – er war früher in Basel tätig – ist erleichtert.
Die Geburt am 19. Mai sorgte in Deutschland für Furore. Die pensionierte Englisch- und Russischlehrerin hatte sich in der Ukraine künstlich befruchten lassen – trotz ihres für eine Mutterschaft hohen Alters und trotz der Grossfamilie, die sie schon hat.
Ärzte waren schockiert und prophezeiten damals: Nicht alle der vier Babys würden gesund nach Hause kommen.
Zum Glück haben sich die Spezialisten geirrt. Der Zustand des Mädchens und der drei Buben hat sich stabilisiert. Die Babys waren in der 26. Schwangerschaftswoche geboren worden, keines wog über ein Kilo. Der Erfolg ist vor allem Christoph Bührer, Leiter der Neonatologie an der Berliner Charité, zu verdanken. Er sagt in der Zeitung «Bild»: «Alle vier Kinder sind wunderbar gewachsen.» Bührer ist in der Schweiz kein Unbekannter. Bevor er 2008 die Klinikleitung in Berlin übernahm, war der Heidelberger drei Jahre lang Leitender Arzt der Neonatologie am Universitäts-Kinderspital in Basel.
Er gilt als Spezialist für «behinderungsfreies Überleben sehr unreifer Frühgeborener». Viviane Gutzwiller, Mediensprecherin beim Basler Uni-Kinderspital, zu BLICK: «Professor Bührer war bei uns ein menschlich und fachlich sehr geschätzter Kollege.»
Die Vierlinge heissen Neeta, Dries, Bence und Fjonn, und sie sind alle zwischen 2585 und 2825 Gramm schwer und 44 bis 47 Zentimeter gross. Daheim wartet ihre Schwester Leila (10) auf die Kleinen. Das Mädchen ist das einzige Kind von Raunigk, das noch zu Hause wohnt. Alle andern zwölf sind längst ausgezogen. Die Kinder – das älteste ist 44 Jahre alt – stammen von fünf Vätern.
Annegret Raunigk ist siebenfache Grossmutter und die älteste Frau der Welt, die Vierlinge geboren hat. Die erfahrene Mutter sagt: «An den Vierlingen ist alles noch ein bisschen kleiner und leichter. Da muss man ein bisschen vorsichtiger sein.»