10 erstaunlich gut erhaltene Leichname

Obwohl sie seit teils Jahrhunderten begraben liegen, haben diese Leichname die Zeit verblüffend gut überstanden. Die Gründe dafür sind mannigfaltig.
Publiziert: 14.01.2019 um 17:27 Uhr

1. Der Tollund-Mann

Foto: Jeroen Van Nieuwenhove / Flickr

Der Tollund-Mann ist eine Moorleiche, die 1950 in Dänemark gefunden wurde. Moorleichen sind oft sehr gut erhalten. Beim Tollund-Mann sind es vor allem die Gesichtszüge. Seine Finder dachten erst, er sei ein zeitgenössisches Mordopfer. Er lebte im vierten Jahrhundert vor Christus, also in der vorrömischen Eisenzeit. Den Tod fand er durch Erdrosselung oder Erhängen, es war also ein gewaltsamer Tod. Denkbar ist auch ein Menschenopfer an das Götterpaar Freyr / Freya.

2. Wladimir Lenin

Foto: Larry Koester / Flickr

Als der Begründer der Sowjetunion starb, erwogen Wissenschaftler, seinen Leichnam einzufrieren, um ihn später erneut zum Leben erwecken zu können. Dieser Gedanke wurde allerdings rasch verworfen und Lenins Körper wurde einbalsamiert. Seither ist er der Öffentlichkeit im Lenin-Mausoleum zugänglich. Um den Leichnam in einem möglichst guten Zustand zu behalten, kontrollieren zweimal pro Woche zwölf Wissenschaftler den Körper und versorgen ihn mit diversen Injektionen und chemischen Bädern. Die Kosten belaufen sich auf rund 1.5 Millionen Dollar im Jahr, getragen durch private Spenden.

3.  La Doncella

Foto: By grooverpedro [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons

Etwa um 1500 wurde dieses Inka-Mädchen Opfer einer Zeremonie zur Ehrung des Sonnengottes. Ihr wurden Coca-Blätter und Chicha-Bier verabreicht, sie starb im Schlaf. Ihre Halbschwester und ein kleiner Junge wurden ebenfalls mit ihr begraben. Die drei Kinder sind die am besten erhaltenen Inka-Mumien weltweit.

4. Dashi Dorscho Itigelow

Foto: Tumblr

Itigelow war das geistliche Oberhaupt der Buddhisten Russlands. Er gründete den ersten buddhistischen Tempel Russlands. 1927, als er dem Tode nah war, forderte er seine Mönche auf, ihn im Lotussitz zu begraben und im Abstand von mehreren Jahren auszugraben. Als sie das das erste Mal taten, waren sie erstaunt, dass es keine Zeichen von Verwesung gab. 2002 wurde er erneut exhumiert und untersucht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass er den Zustand eines Menschen hatte, der vor 36 Stunden gestorben war. Für die Mönche gilt Itigelow als lebende Person und wird verehrt.

5. Ötzi

Foto: Mr. Roboto. / Flickr

Er lebte zwischen 3359 und 3105 vor Christus und ist Europas älteste natürliche Mumie. Ötzi starb im Alter von etwa 45 Jahren, die Todesursache ist bis heute nicht geklärt. Die aktuellste Theorie geht vom Tod durch einen Pfeilschuss aus. Ötzi war tätowiert, hatte braune Augen, war laktose-intolerant und trug ein wertvolles Kupferbeil bei sich. Seinen Namen bekam er nicht von seinem Entdecker, sondern von einem Journalisten der Wiener «Arbeiter-Zeitung».

6. Die Marquise von Dai

Foto: Flickr / David Schroeter / CC BY-ND 2.0

Lady Xin Zhui war die Frau eines wichtigen Politikers der Han-Dynastie. Sie starb um das Jahr 160. Als ihr Leichnam 1972 entdeckt wurde, war er so unversehrt, dass sogar noch altes Blut in ihren Adern gefunden wurde. Ihre Gelenke waren beweglich und die Haut elastisch. Dazu wurde sie in Seide eingewickelt, in vier lackierte Särge gelegt und vor einer Holzverschalung umgeben. Im innersten Sarg wurden noch 80 Liter einer unbekannten Flüssigkeit gefüllt.

7. Rosalia Lombardo

Foto: Gemeinfrei / Wikimedia Commons

Die kleine Rosalia war die Tochter des italienischen Generals Mario Lombardo und starb vor ihrem zweiten Geburtstag an der Spanischen Grippe. Der Chemiker Alfredo Salafia benutzte eine lange Zeit unbekannte Konservierungsmethode, die jedoch eine der besterhaltenen Mumien der Welt hervorbrachte. Rosalias Leichnam befindet sich im Grufgewölbe des Kapuzinerkonvents in Palermo.

8. John Torrington

Der englische Offizier John Torrington befand sich auf einer Kanada-Expedition, als er 1846 an einer Bleivergiftung starb. Er wurde in der eisigen Tundra begraben. 1984 fanden Wissenschaftler sein Grab und öffneten es. Zu ihrem Erschrecken war der Körper in sehr gutem Zustand. Die gfürchigen Fotos seines gefrorenen Grinsens gingen um die Welt und dienten als Inspiration für den Iron Maiden-Song «Stranger in a Strange Land».

9. Zita von Lucca

Foto: Myrabella / Wikimedia Commons, via Wikimedia Commons

Die Heilige Zita von Lucca starb 1272 und gilt seit 1969 als Heilige. Ihr Körper wurde von der katholischen Kirche als unverweslich bezeichnet. Zu Lebzeiten war sie eine Dienstmagd, die oft schlecht behandelt wurde. Durch ihren Glauben stand sie die Pein durch und mit der Zeit wurden ihre Herren von religiösen Gefühlen umgeben. Als sie starb, soll über ihrem Totenbett ein Stern erschienen sein. Ihr Leichnahm ist in der Basilica di San Frediano in Lucca ausgestellt.

10. Bernadette Soubirous

Foto: By Bernadette_Soubirous-sarcophagus.jpg:Roock at pl.wikipedia derivative work: Rabanus Flavus (Bernadette_Soubirous-sarcophagus.jpg) CC-BY-SA-3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], from Wikimedia Commons

Ebenfalls unverweslich und heiliggesprochen wurde Bernadette Soubirous. Die französische Ordensschwester hatte als Mädchen mehrere Marienerscheinungen. Sie starb 1879, im Alter von 35 Jahren. Ihr Leichnam wurde 1925, als sie von Papst Pius XI. seliggesprochen wurde, in einen Glassarg gelegt und in ein Kloster in Nevers überführt. Ihr Geburtsort Lourdes wurde zu einem der wichtigsten europäischen Wallfahrtsorte.

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