Um 14 Uhr hatten sich rund 400 Demonstrantinnen und Demonstranten in kleinen Gruppen an der Klybeckstrasse im Kleinbasel versammelt. Danach zogen sie friedlich durch die Innenstadt bis zum Wettsteinplatz, wo sich die Kundgebung gegen 15.30 Uhr auflöste. Die Demonstration war nicht bewilligt, wie die Kantonspolizei Basel-Stadt gegenüber BLICK mitteilt.
«Situation nicht optimal»
Mediensprecher Toprak Yerguz sagt: «Die Situation war nicht optimal.» Auf eine Intervention wurde aber aus Gründen der Verhältnismässigkeit verzichtet um eine Eskalation zu vermeiden. Dennoch: Rund 45 Personen wurden unter anderem wegen Verstosses gegen die Covid-19-Verordnung verzeigt.
Mehrere Festnahmen in Zürich
In Zürich haben zwei Personen einen Farbanschlag auf eine Filiale der Credit Suisse verübt, teilt die Polizei mit. Auch ein Gebäude an der Nordstrasse und ein Haus an der Rotbuchstrasse wurden durch einen Farbanschlag in Mitleidenschaft gezogen.
Die grösste Menschenansammlung bildete sich etwa um halb drei beim Bellevue, wo rund 100 Personen demonstrierten. Auch dort wollten sich nicht alle Demonstrantinnen und Demonstranten nach Hause schicken lassen.
Insgesamt wurden 24 Personen im Alter von 20 bis 38 Jahren festgenommen (11 Frauen und 13 Männer). 21 Personen (10 Frauen, 11 Männer) wurden nach Überprüfung der Identität entlassen.
Die beiden Männer (20 und 21), die nach der Sachbeschädigung an der Universitätsstrasse festgenommen wurden, wurden der Staatsanwaltschaft Zürich zugeführt. Die festgenommene mutmassliche Anführerin bei der Demonstration am Bellevue mit anfänglich über 100 Teilnehmenden, wurde der zuständigen Fachgruppe der Stadtpolizei Zürich zugeführt.
In 40 Fällen wurde gegen die Covid-Verordnung verstossen. Acht Personen wurden wegen Teilnahme an einer unbewilligten Demonstration und zwei Personen wegen Widerhandlung gegen das Sprengstoffgesetz zur Anzeige gebracht.
Angriff mit Feuerwerk
Autonome haben zudem in der Nacht auf Freitag den Haupteingang der Rheinmetall Air Defence in Zürich Oerlikon mit Feuerwerk angegriffen. Der Sachschaden ist noch nicht beziffert. Die Täterinnen oder Täter bekannten sich auf einer einschlägigen Plattform zu diesem Angriff in der Nacht auf den 1. Mai. Es gehe darum, die Rüstungsindustrie anzugreifen. Die Rheinmetall Air Defence baut in Oerlikon Flugabwehrkanonen.
Demo-Versuche in Bern und Aargau
In Bern und Biel hat die Kantonspolizei am Freitag Demo-Versuche im Keim erstickt. Sie berief sich dabei auf das Versammlungsverbot gemäss geltender Corona-Verordnung. Auch in Bremgarten AG versammelten sich 25 bis 30 Personen der linksautonomen Szene beim Kulturzentrum. Die Polizei löste die Gruppe aber schnell auf, wie die Kantonspolizei Aargau auf Anfrage von BLICK sagt. Die Kundgebungsteilnehmer wurden wegen Widerhandlung gegen die Corona-Vorschriften an die Oberstaatsanwaltschaft verzeigt. (SDA/bra)