Zoologisch – Zoodirektor Severin Dressen erklärt
Direkt, analog oder digital in den Zoo

Der Zoo Zürich möchte auch jene Leute erreichen, die nicht in den Zoo gehen. Das tut er vermehrt via soziale Medien. So kommen auch sehr junge Menschen auf den Geschmack, schreibt Zoodirektor Severin Dressen.
Publiziert: 17.12.2022 um 12:25 Uhr
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Zooführer Christian Bohr auf einem allgemeinen Zoorundgang.
Foto: Zoo Zürich/ Maria Schmid
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Severin DressenDirektor des Zoo Zürich

Der Zoo hat einen Bildungsauftrag. Wir wollen Sie alle über die Schönheit und Vielfalt der Natur aufklären. Wir möchten Ihnen allerdings auch aufzeigen, dass diese Schönheit und Vielfalt in Gefahr sind und dass jeder von uns etwas zum Schutz der Natur beitragen kann. Wie kommen wir dieser Bildungsarbeit nach? Bei uns im Zoo vor Ort gestaltet sich dies einfach, denn es gibt ein breites Angebot: Schilder und Ausstellungen animieren zum Lesen. In Führungen, Tierpräsentationen oder Workshops vermittelt unser Team Wissen im Direktkontakt. Zusätzlich stehen unsere Freiwilligen im ganzen Zoo mit Info-Tischen für Fragen bereit.

Doch wie erreichen wir die Menschen, die gerade nicht im Zoo sind? Hier spielt unsere Medienarbeit eine wichtige Rolle. Auch diese ist breit aufgestellt, denn wir möchten möglichst viele Interessierte erreichen – ob jung oder alt, ob digital oder analog. Für jeden soll etwas dabei sein. So ist auch diese Kolumne hier eine tolle Möglichkeit, Sie über Inhalte zu informieren, die dem Zoo am Herzen liegen. Wenn für Sie die Lektüre einer Zeitung zu Ihrem sonntäglichen Ritual dazugehört, dann geht es Ihnen genauso wie mir. Die klassischen Medien wie Zeitungen, Radio oder Fernsehen sind für uns gute Möglichkeiten, unserem Bildungsauftrag gerecht zu werden. Aber auch die sozialen Medien werden für uns immer wichtiger. Das hat zum einen damit zu tun, dass immer mehr Menschen immer häufiger soziale Medien nutzen – manche von ihnen sogar ausschliesslich. Auf der anderen Seite geben uns die sozialen Medien die Möglichkeit, kurzfristig, quasi live und unmittelbar, über Themen aus dem Zoo zu berichten.

Aus diesen Gründen haben wir unsere Aktivitäten in den sozialen Medien in der letzten Zeit weiter ausgebaut. Wer uns auf Facebook, Instagram, Linkedin oder Tiktok folgt, wird dies wahrscheinlich bemerkt haben. Unsere Tierpflegerinnen und Tierpfleger und unser Kommunikationsteam haben tolle Ideen, wie den Menschen unsere Botschaften aus dem Zoo nähergebracht werden können. Gerade gibt es beispielsweise einen Adventskalender auf Instagram mit einer spannenden Zoo-Geschichte hinter jedem Adventstürchen. Die zusätzlichen Informationen, die wir auf diesen Kanälen aufschalten, zeigen ihre Wirkung. Letztens konnten wir den 50'000. Follower auf Instagram begrüssen. Das ist ein toller Erfolg, denn auf diese Weise erreichen wir immer mehr Menschen mit unseren Botschaften.

Selbst auf Tiktok sind wir seit einiger Zeit aktiv, auch wenn die meisten von uns, mich inklusive, wahrscheinlich zu alt für dieses neue Format sind. Dafür wird dieses Medium jedoch von Teenagern genutzt, die (leider) ihre Informationen immer weniger aus den klassischen Medien wie Zeitungen beziehen. So können wir also auch sie erreichen. Bei aller Präsenz in analogen und digitalen Medien, nichts ist wirksamer als die direkte Erfahrung unserer Tiere. Wenn man bei uns die Tiere in ihren naturnahen Lebensräumen erlebt, schafft das eine unglaubliche Nähe und Begeisterung bei den Menschen. Nur dann ist man bereit, sich für Tiere und Natur einzusetzen. Getreu unserem Leitsatz: «Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen.»

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