Europa erlebte dieses Jahr den heissesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Folgen: Trockenheit, Waldbrände, Wasserknappheit. In Pakistan forderte eine verheerende Flut Tausende Menschenleben, in Somalia führt die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten aktuell zu Hungersnöten. Egal, wo man hinsieht: Die Klimakrise sorgt schon heute für Tod und Verderben. Trotzdem verliefen auch die Verhandlungen am diesjährigen UNO-Klimagipfel zäh. Die gemeinsame Schlusserklärung – sollte sie überhaupt zustande kommen – dürfte zahnlos ausfallen. Kein Wunder: Manche Staaten hätten am liebsten gar das Pariser Klimaziel begraben, das vorsieht, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen und damit deren schlimmste Folgen zu verhindern. So oder so haben die bisherigen Konferenzen kaum dazu geführt, dass die Regierungen der Klimakrise endlich entschlossen entgegentreten. Darum braucht es andere Herangehensweisen. Das schlägt auch die ETH-Klimawissenschaftlerin Sonia Seneviratne vor: Länder, die bereit sind, ernsthafte und verbindliche Klimaschutzmassnahmen zu treffen, sollen – auch unabhängig von den Klimagipfeln – gemeinsam vorangehen. Als wohlhabendes Land sollte die Schweiz eine Vorreiterrolle einnehmen – und diesen Vorschlag in die Tat umsetzen.