Tunesier Amin T. ist auf der Flucht
Den Kriminellen ausgeliefert

Amin T. schafft es immer wieder: Untertauchen, straffällig werden, ausbrechen. Dabei hätte der Tunesier 2014 das Land verlassen müssen. Solche Fälle kann am Ende nur der Bundesrat verhindern, kommentiert Flavio Razzino, Co-Nachrichtenchef von Blick.
Publiziert: 15.10.2022 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2022 um 10:12 Uhr
Flavio Razzino, Co-Nachrichtenchef der Blick-Gruppe.
Foto: Thomas Meier
Flavio Razzino

In einer perfekten Welt wäre Amin T. seit 2014 zurück in Tunesien. Doch die Welt ist nicht perfekt, der notorische Gewaltverbrecher Amin T. noch immer in der Schweiz. Vergangenen Dienstag konnte er in Crocs ein Securitas-Mitarbeiter übertölpeln, seither ist er untergetaucht.

Es ist frustrierend, wie macht- und zahnlos die Schweizer Behörden einem Kriminellen ausgeliefert sind! Der Fall erinnert frappant an jenen von Moestafa K., der zwischen 2018 und 2019 Gewaltverbrechen und Raubüberfälle beging, obwohl er seit 2016 hätte ausgeschafft werden sollen.

Damals scheiterte die Rückübernahme an Marokko. Bei Amin T. ist es Tunesien. Er müsste freiwillig gehen. Es ist klar: Das wird er nicht. Amin T. zieht ein Leben in Schweizer Gefängnissen einem Leben in seiner Heimat vor.

Zu viele kriminell gewordene Asylbewerber wissen, dass sie nichts zu verlieren haben. Das führt zu Angst und Verunsicherung in der Bevölkerung, liefert Nahrung für Rassisten und untergräbt das Vertrauen in den Rechtsstaat.

Es braucht darum mehr Härte des Bundesrats im Umgang mit Staatschefs, die sich querstellen. Ob bei Wirtschaftsabkommen oder Entwicklungshilfe: Wer von der Schweiz profitieren will, soll als Bedingung die Rücknahme von abgewiesenen kriminellen Asylbewerbern akzeptieren.

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