BLICKpunkt
Schweiz first!

Die Schweiz muss sich stärker für ihre Interessen wehren, schreibt Christian Dorer, Chefredaktor der Blick-Gruppe, im Kommentar. Wenn es um den Ausverkauf der Wirtschaft geht, um Arbeitsplätze, um die demokratischen Werte.
Publiziert: 09.06.2017 um 23:59 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:25 Uhr
Etwas mehr «Schweiz first», bitte
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BLICKpunkt:Etwas mehr «Schweiz first», bitte
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Christian Dorer

Gleich drei Mal ging es diese Woche um unsere Werte, gleich drei Mal ging es diese Woche um die Identität der Schweiz.

Unsere Wirtschaft wird ausverkauft 

Seit Jahrzehnten kämpft die SVP gegen Überfremdung durch Zehntausende Migranten. Gegen die Überfremdung durch fremde Milliarden tat sie bisher nichts. Nun aber scheint ein Zürcher SVP-Nationalrat die Gefahr erkannt zu haben: Hans-Ueli Vogt will vom Bundesrat wissen, was er gegen die Bedrohung der volkswirtschaftlichen und aussenpolitischen Interessen der Schweiz zu unternehmen gedenkt.

Denn: China ist scharf auf Firmen, auf top ausgebildete Mitarbeiter, auf Wissen und Innovationskraft unseres Landes: Syngenta, Gategroup, Leclanché, Sigg und Eterna wurden deshalb für Milliarden von Staatskonzernen aus dem Reich der Mitte aufgekauft. Auch Katar bedient sich in der Schweiz. Der milliardenschwere Staatsfonds des Erdöl-Emirats ist unter anderem Grossaktionär bei Credit Suisse. 

Unsere Werte werden unterwandert

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) verbreitet seit Jahren extremistisches Gedankengut. Im totalen Widerspruch zu unserem Ideal einer offenen Gesellschaft. Der IZRS pflegt Verbindungen zu militanten Salafisten, zu Schweizer Söldnern, die für den Islamischen Staat in den Dschihad ziehen, er toleriert die Züchtigung von Frauen, wie sie von den mittelalterlichen Vorschriften der Scharia befohlen wird. 

Bisher wurde all das von der offiziellen Schweiz geduldet: aus falsch verstandener Toleranz, aus falsch verstandener Religionsfreiheit. Nun endlich hat ein Politiker den Mut zu vorsichtigem Widerstand: FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann verlangt ein Verbot des IZRS.

Unsere Arbeitsplätze wandern ab

Bombardier streicht 650 Stellen in Villeneuve VD und Zürich, nachdem uns der kanadische Hersteller gerade erst 59 Züge für 1,9 Milliarden Franken verkauft hat – der grösste Auftrag in der Geschichte der SBB. Bei der Ausschreibung hatte sich auch der Schweizer Hersteller Stadler Rail beworben, der hierzulande Jahr für Jahr Arbeitsplätze schafft. Stadler hatte keine Chance!

Die Schweiz ist ein reiches Land. Die Schweiz ist ein solidarisches Land. Die Schweiz ist aber manchmal auch ein naives Land, das es allen recht machen will – und sich dann gern mal an der Nase herumführen lässt: zu korrekt, zu perfekt, zu musterschülerhaft, zu wenig selbstbewusst. Doch dass eine Nation ihre Eigeninteressen kraftvoll vertritt – das ist legitim, das ist ihr Auftrag, das schuldet eine Regierung ihren Bürgern.

Kein Land schaut tatenlos zu, wenn seine Industrieperlen nach China verkauft werden – denn China selbst würde Übernahmen durch ausländische Konzerne niemals dulden.

Kein Land schaut tatenlos zu, wenn eine extremistische Organisation seine Grundwerte infrage stellt und Verbindungen zu Extremisten pflegt, welche die Sicherheit seiner Bürger gefährden – islamische Länder am allerwenigsten!

Kein Land vergibt einen Grossauftrag ins Ausland, wenn er von heimischen Unternehmen ausgeführt werden kann. Dass Frankreich einen deutschen ICE oder Deutschland einen französischen TGV kaufen würde – WTO-Richtlinien hin oder her –, wäre unvorstellbar.

Was für ein sonderbarer Sonderfall unsere Schweiz doch ist!

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