Auf einen Blick
- SRF spart beim Kernauftrag, Formate werden ausgelagert und Redaktionen zusammengespart
- Beliebte Sendungen wie «SRF bi de Lüüt» könnten an externe Firmen vergeben werden
- Bereits 2005 stellte die Eidgenössische Finanzkontrolle «Wirtschaftlichkeitsdefizite» bei der SRG fest
Sparen, streichen, schrumpfen – es ist das tägliche Mantra der SRF-Chefetage. Dem öffentlich-rechtlichen Medienhaus brechen die Einnahmen weg, und haushälterisches Handeln ist Pflicht. Schliesslich werden die Programme durch Gebühren zwangsfinanziert. Doch die Entscheidungen, die in der Teppichetage am Leutschenbach getroffen werden, sind verantwortungslos.
Ende September gab SRF-Direktorin Nathalie Wappler bekannt, ausgerechnet beim Kernauftrag zu sparen: der Information der Bevölkerung. Künftig werden die «Tagesschau»-Ausgaben am Mittag und am frühen Abend auf knappe «Newsflashs» reduziert. Der nächste Sparhammer folgte diese Woche: Beliebte Formate wie «SRF bi de Lüüt» könnten ausgelagert werden. In Zukunft sollen vermehrt externe Firmen Sendungen produzieren.
SRF-intern werden dann weniger Kameraleute, Journalistinnen und Produzenten benötigt. Wappler wird ihre Redaktionen erneut zusammensparen, während die Budgetschneider, Kostendrücker und Rotstiftakrobaten weiter tüfteln. Wenn das so weitergeht, droht SRF bald nur noch aus einem gigantischen Wasserkopf zu bestehen.
Vielleicht wäre es an der Zeit, das Unternehmen umzubenennen. Schweizer Rechnungs- und Finanzanstalt wirkt passender – wenn man denn rechnen könnte. Schon 2005 stellte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) «Wirtschaftlichkeitsdefizite» beim übergeordneten Medienkonzern SRG fest. Grund: die komplexen Managementstrukturen. Hier sollte man den Rotstift ansetzen.