Es ist unvorstellbar: in einem Land wie der Schweiz.
Einem der reichsten der Welt.
In dem jedes Detail penibel geregelt ist. Hier ist es offenbar möglich, Menschen in Häusern unterzubringen, die Mängel aufweisen. Zum Beispiel in Solothurn, wo ein Brand sieben Todesopfer forderte.
Bei meiner Arbeit besuche ich immer wieder Flüchtlingsfamilien in ihren Unterkünften. So auch eine Familie aus Nordsyrien, die 2016 einer Zürcher Landgemeinde zugewiesen worden war.
Sie wohnte in einer grossen Baubaracke die eigentlich als Geräteschuppen gedacht war, auf dem Werkhofareal der Gemeinde. Es war Winter. Die Familie klagte über Kälte und Feuchtigkeit in der Unterkunft. Die Kinder husteten. Sie litten an einer hartnäckigen Bronchitis.
Wenn ich dann mit Verantwortlichen über solche Zustände sprach, berichteten sie jeweils davon, wie schwierig es sei, Wohnungen für Flüchtlingsfamilien anzumieten.
Zum einen wegen der verbreiteten Fremdenfeindlichkeit, zum andern, weil die Gemeinden nicht zu viel Geld ausgeben wollten.
Aber sollte es in einem reichen, wohlorganisierten Land wie der Schweiz nicht möglich sein, auch Flüchtlinge in anständigen Wohnungen unterzubringen?
Alles andere wäre ein Armutszeugnis!