Im Kongo wütet der blutigste Konflikt seit dem Zweiten Weltkrieg. Bis zu sechs Millionen Menschen verloren in den letzten 20 Jahren ihr Leben, zwei Millionen wurden vertrieben. Andererseits ist die Demokratische Republik Kongo unermesslich reich an Bodenschätzen.
Was auf den ersten Blick wirkt wie ein Widerspruch, ist keiner: Einnahmen aus dem Abbau – nicht zuletzt von Gold – versorgen bewaffnete Gruppen mit Geld, verlängern also den Konflikt.
Und was geht das die Schweiz an? Sehr viel, wie die Reportage aus Zentralafrika zeigt: Über Schmuggelpfade gelangt das Rohgold tonnenweise nach Uganda, von dort nach Dubai. Beim Umweg über das Emirat wird das schmutzige Konfliktgold aus dem Kongo «gewaschen»: Seine Herkunft kann danach nicht mehr nachvollzogen werden. Schweizer Unternehmen betonen die saubere Herkunft ihrer Rohstoffe, alle Regeln für den Handel mit Gold würden eingehalten. Doch weil sie die Belege dafür, etwa Berichte von Wirtschaftsprüfern, nicht öffentlich machen, sind ihre Beteuerungen Lippenbekenntnisse.
Die Schweiz als zentrale Drehscheibe des Welt-Rohstoffhandels braucht klare Vorschriften, um die Herkunft ihrer Ware transparent zu machen – nur so ist sicherzustellen, dass wir uns nicht am Elend der anderen bereichern.