Das meint BLICK
Kick it und spuck it like Beckham

Das Fussballer spucken ist unangebracht – schon vor Corona.
Publiziert: 19.11.2020 um 13:18 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 13:38 Uhr
Michael Wegmann

Seit ich mich erinnern kann, spucken Fussballer. Platini. Maradona. Kahn. Beckham. Messi. Ronaldo. Kaum auf dem Platz, habe ich auch gespuckt. Ist cool, gehört dazu, à la: «Kick und spuck it like Beckham».

Doch nur weils jeder tut, muss es nicht richtig sein. Nun, auf dem Sofa und mit der nötigen Distanz zum Rasen, sehe ich: Spucken ist nicht cool, es ist nur grusig.

Wars schon vor Corona. Ich glaube ja nicht, dass spuckende Profis Fallzahlen beeinflussen. Ich glaube aber, dass sie Kinder beeinflussen und deren Eltern verärgern. Mit Corona mehr denn je.

Übertriebener Torjubel wird nun bestraft, Spucken nicht. Absurd! Es wäre willkürlich, wer erwischt wird und wer nicht, begründet die Liga. Echt jetzt? «Zuschnell-Autofahrer», «SteuerhinterzieherInnen» oder «In-der-Natur-Pinkler» werden auch nur bestraft, wenn sie überführt sind. Die Verbote sind dennoch wirksam. Es kommt auch keiner auf die Idee, Tempo-Limiten abzuschaffen, nur weil nicht alle Raser-Innen erwischt werden?

Unverständlich, dass die Fussball-Bosse die Chance verpassen, eine der überflüssigsten Marotten ihres Sports zu bekämpfen.

Die Profis könnten natürlich auch ohne Verbot auf die Idee kommen, dass Spucken zurzeit komplett unangebracht ist. Sie wurden mehrmals darauf hingewiesen.

«Kick it like Beckham» ist zwar ein mittlemässiger Film – und doch viel besser als «Spuck it like Beckham».

«Diese Chance wird vom Fussball verpasst – unverständlich»

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