Präsident des ETH-Rates Michael Hengartner erklärt
ETH-Tipps gegen Corona

Michael Hengartner ist Präsident des ETH-Rats – und damit so etwas wie der Chef-Forscher der Schweiz. In seiner Kolumne erklärt er Wissenswertes aus der Wissenschaft. Diese Woche: Wie die ETH mit Forschung gegen Corona kämpft.
Publiziert: 28.03.2020 um 19:44 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2020 um 11:34 Uhr
Michael Hengartner (53) ist Präsident des ETH-Rats und neuer Kolumnist. Zuvor war der Biochemiker Rektor der Universität Zürich.
Foto: Nathalie Taiana
Michael Hengartner

Wir sitzen alle im gleichen Boot – und dieses schwankt gerade gehörig. Der Forschungswelt geht es da nicht anders als vielen von Ihnen. Die Studierenden arbeiten fast nur noch von zu Hause aus, die Professoren halten ihre Vorlesungen übers Internet, und damit das alles funktioniert, machen unsere Informatiker Überstunden.

Ich selbst arbeite derzeit meistens von daheim aus. Meine Frau, die Kinder und ich lassen uns einiges einfallen, damit uns die Decke nicht auf den Kopf fällt. An den Hochschulen sind unterdessen die Hörsäle leer und die Büros verwaist. Es gibt aber auch Ausnahmen. In den Labors, in denen an Lösungen für die Corona-Krise geforscht wird, laufen die Arbeiten auf Hochtouren.

Diese Krise lösen wir nur gemeinsam, und so wird auch bei den Forschenden enger zusammengearbeitet denn je. Sie tüfteln gemeinsam an schnell einsatzbereiten, wiederverwendbaren Schutzmasken. Sie forschen an schnell produzierbaren Corona-Tests und sammeln alles vorhandene Wissen, um das Virus noch besser eindämmen zu können.

Das Beste, was uns passieren könnte, wäre natürlich, Medikamente oder sogar einen Impfstoff zu finden. Und zum Glück startet die Forschung hier nicht bei null. Wir haben Erfahrungen von Krankheiten wie Sars, Mers, Ebola oder HIV. Möglicherweise können wir Medikamente, die bei diesen wirken, so abwandeln, dass sie auch gegen das neue Coronavirus Erfolge bringen.

In der Zwischenzeit helfen Hände waschen und Distanz zu anderen Menschen halten, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Spannende zusätzliche Tipps las ich letzte Woche auf der Website der ETH Zürich. Sie stammen von Viola Vogel, ETH-Professorin für Biomechanik.

Die meisten von uns stellen sich eine Infektion vor wie «Fangis»: Wer mit dem Virus in Kontakt kommt, den «hats». So ist es aber nicht. Entscheidend ist, wie viele Viren uns gleichzeitig angreifen und ob sie sich einnisten können. Und das können wir durchaus beeinflussen.

Wenn ein Infizierter in meiner Nähe hustet, gelangt das Virus beim Einatmen zuerst in Nase, Mund und Rachen. Damit es sich dort vervielfältigen kann, muss es aber eine Schleimhautzelle befallen können – und das gelingt bei weitem nicht immer!

Unsere Schleimhäute reinigen sich nämlich von selbst. Ihre Wände bestehen aus winzigen Härchen, die von einer dünnen Schleimschicht bedeckt sind. Die Härchen bewegen sich und schaffen so den Schleim und die darauf abgelagerten Partikel (zum Beispiel die Viren) aus unseren Atemwegen. Wird der Schleim allerdings zäh, gerät dieses Fliessband ins Stocken.

Was also können Sie tun? Halten Sie Ihre Schleimhäute geschmeidig! Trinken Sie Tee, inhalieren Sie, gurgeln Sie Salzwasser und erkälten Sie sich nicht. Und falls Sie rauchen: Rauchen Sie weniger. Das alles senkt die Chancen, dass das Virus Erfolg hat. Zusammengefasst: Wenn Sie gut zu sich selbst schauen, hilft Ihnen das gegen das Virus.

Und bitte: Bleiben Sie zu Hause, waschen Sie sich die Hände und halten Sie Distanz. Gemeinsam kommen wir da durch!

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

Habe ich das Coronavirus oder nur die Grippe?

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.

Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
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