Portugiesische Staatsangehörige verlassen die Schweiz in hellen Scharen. Ihre alte Heimat lockt mit wirtschaftlichem Aufschwung, rekordtiefer Arbeitslosenquote und einem hippen Image, das immer mehr internationale Firmen anlockt; viele Branchen melden dort inzwischen Personalengpässe.
Die Regierung in Lissabon umwirbt ihre Landsleute in der Ferne mit Steuergeschenken und finanziellen Anreizen, um sie zur Rückkehr zu animieren. Verlockend, wenn man bedenkt, dass die Portugiesen in der Schweiz oft im Tieflohnsektor arbeiten und kaum über die Runden kommen. Allein auf dem Bau sind hierzulande rund 30 000 Portugiesen beschäftigt; im Gastgewerbe etwa 17 000 – die grösste Nationalitätengruppe dieser Branche.
Viele Portugiesen arbeiten zudem in Pflege- und Betreuungsberufen: Sektoren, die seit Jahren mit Personalmangel kämpfen. Dennoch bringen diese Berufsfelder weder Geld noch Anerkennung. Oft gibt es statt einer Festanstellung nur temporäre Jobs oder solche im Stundenlohn.
Portugiesen sind prozentual häufiger erwerbstätig als Schweizer, sie erledigen Arbeiten – wie viele Einwanderer –, die andere nicht übernehmen wollen.
Ohne ausländische Arbeitskräfte läuft in der Schweiz gar nichts. Und die Portugiesen tragen als drittgrösste Ausländergruppe massgeblich zum Wohlbefinden der Wirtschaft bei.
Nun will Portugal seine Landsleute wieder zurückhaben. Höchste Zeit, dass Herr und Frau Schweizer die Wertschätzung ihnen gegenüber steigern!