Nachschlag von Moritz Kaufmann
Falscher Ansprechpartner

Publiziert: 31.03.2019 um 00:20 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2019 um 15:03 Uhr
Moritz Kaufmann

Der deutsch-amerikanische Chemieriese Bayer-Monsanto sitzt in der Tinte. US-Richter glauben, sein Produkt «Roundup» verursache Krebs – genauer: dessen Inhaltsstoff Glyphosat. Ein Opfer erhält 80 Millionen Dollar Schadenersatz. 11200 weitere haben geklagt.

Auch Syngenta, ein Basler Agrarchemie-Unternehmen, das seit 2017 den Chinesen gehört, verkauft Glyphosat-Produkte. Anfrage von SonntagsBlick in Basel: «Wurden Sie in den USA verklagt? Befürchten Sie, dass jetzt Klagen auf Sie zukommen?»

Die kurze Antwort von Syngenta: «Nein und nein.»

So weit, so gut.

Der nächste Satz jedoch lässt aufhorchen: «Bitte beachten Sie, dass das Gerichtsurteil das Produkt ‹Roundup› betrifft, nicht den Inhaltsstoff Glyphosat.» Aha. Nachfrage: «Das Urteil kam doch zustande, weil das Gericht einen Zusammenhang zwischen Glyphosat und Krebs anerkannte, oder nicht?» Antwort der Syngenta-Sprecherin: «Für diese Frage bin ich leider der falsche Ansprechpartner.»

Erst ablenken, dann eine Antwort verweigern?

Normalerweise reagieren so nur die richtigen Ansprechpartner.

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