Darum gehts
- Eurovision Song Contest und Bundesratswahl: wenig Interesse an Kandidatur
- Zoë Më vertritt die Schweiz beim ESC, ist aber kaum bekannt
- Irland gewann ESC dreimal in Folge von 1992 bis 1994
Der Eurovision Song Contest im Mai und die Bundesratswahl am Mittwoch haben etwas gemeinsam: Kaum jemand riss sich im Vorfeld darum, Kandidatin oder Kandidat zu werden. Das ist verständlich. Viel zu gewinnen gibt es weder in Basel noch im VBS.
Den neuen Verteidigungsminister erwartet bekanntlich ein Arsenal von Problemen. Und die Schweizer ESC-Hoffnung muss Nemos Titel verteidigen. Etwas, was in diesem Wettbewerb nur äusserst selten gelingt. Irland, das 1992, 1993 und 1994 sogar einen Hattrick hinträllerte, war auch der letzte Doppel-Sieger. Die junge Freiburger Sängerin Zoë Më (24), der dieses Kunststück nun für die Schweiz gelingen soll, war damals noch gar nicht auf der Welt.
Tiefer Auffälligkeitsfaktor
Und überhaupt: Zoë wer? Die Frau, die sich im internen Auswahlverfahren der SRG durchsetzen konnte, mag eine wunderschöne Stimme haben und mit unfassbar viel Talent gesegnet sein. Trotzdem kennt sie hierzulande bisher kaum jemand.
Hinzu kommt: Mit ihrer sympathischen Art punktet Zoë zwar punkto «Gmögigkeitsfaktor». Doch wer den Song Contest gewinnen will, braucht vor allem einen möglichst hohen Auffälligkeitsfaktor – das haben die vergangenen Austragungen immer wieder gezeigt.
Natürlich ist die Wahl dieser Künstlerin sehr schweizerisch: Sind wir Gastgeber, drängen wir uns nicht in den Vordergrund. Wir werden auch «zero points» überleben. Und Zoë Më könnte danach immer noch Bundesrätin werden.