Meine Meinung
Liebe Unterländer, wo bleibt eure Gelassenheit?

Wegen eines Reptils herrscht in der Üsserschwiiz zurzeit ein Riesenufruhr. Die Walliser können darüber nur lachen. Sie haben es mit Bär und Wolf zu tun. Ein Kommentar von Sophie Eyholzer (17), Teilnehmerin am BLICK-Mediacamp.
Publiziert: 19.07.2019 um 08:50 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2019 um 15:56 Uhr
Sophie Eyholzer (17), Teilnehmerin am BLICK-Mediacamp.
Foto: Siggi Bucher
Sophie Eyholzer (17)

Ein Kaiman im Hallwilersee! Die Nachricht sorgt für Unruhe, Angst, Schaudern. Wo man kürzlich ein erfrischendes Bad genossen hat, fühlt man sich plötzlich unsicher. Ein exotisches Raubtier stört den Menschen in seiner Freizeit.

Was aussergewöhnlich und auch etwas aufregend klingt, ist kein Sonderfall. Im Wallis ist das Alltag. Bei uns hat das Problem einen anderen Namen: Wolf – seit kurzem auch Bär.

Das ist halt Natur, die fürchten sich vor Menschen, lasst das Tier am Leben – so schreiben die Städter in den BLICK-Kommentarspalten. Doch Wolf und Bär sind nicht minder gefährlich als der Kaiman.

Wo sind jetzt die Städter, die dem Kaiman den Hallwilersee überlassen wollen? Als mein Dorf den Abschuss des Wolfs forderte, empörten sich die Unterländer in den städtischen Regionen. Es kümmerte sie einen Deut, dass wir dem Wolf auf der Dorfstrasse begegneten, demselben Wolf, der über 100 Schafe gerissen hatte und gegen den die Hirten erfolglos ihre Herden verteidigten.

Ein Schweizer See ist nicht das natürliche Habitat eines Kaimans. Und das Wallis ist nicht die Heimat von Wolf und Bär. Der Exote im Hallwilersee ist eine Chance: Vielleicht verstehen Unterländer endlich die Sorgen der Bergbevölkerung mit den Raubtieren.

Sophie Eyholzer (17), Bettmeralp VS, Kollegium Spiritus Sanctus

Junge Medientalente schreiben für Blick

Dieser Artikel entstand im Rahmen vom Blick-Mediacamp. Zwölf junge Nachwuchs-Journalistinnen und Journalisten im Alter von 16 bis 24 Jahren wirken eine Woche lang im Blick-Newsroom mit.

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