Die Grundprinzipien der Demokratie sind einfach: Jeder, der darf, kann seine Stimme abgeben. Am Ende entscheidet die Mehrheit. Das ist gelebter Alltag in Bund, Kantonen und Gemeinden.
Nur in Pfäffikon ZH gelten scheinbar andere Gesetze. Hier hat der Gemeinderat am Montag eine Gemeindeversammlung kurzfristig abgesagt. Der Grund: Es sind «überraschend» viele Gegner des vom Gemeinderat unterstützten neuen Polizeireglements aufgetaucht. Ihm drohte eine Niederlage. Die hat der Gemeinderat nun vorerst abgewendet, indem er die Abstimmung verschoben hat.
Kein Wunder reagieren die jungen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Pfäffikon mit Wut auf diesen Schildbürgerstreich. Den Unterstützern des neuen Polizeireglements wurde so eine zweite Chance gegeben, mehr Ja-Stimmen für einen zweiten Anlauf zu mobilisieren.
Nur: So funktioniert Demokratie nicht. Man stelle sich vor, der Bundesrat hätte nach immer schlechteren Umfragewerten kurzerhand die Abstimmung zum CO₂-Gesetz verschoben, um auf einen besseren Moment zu warten. Die Empörung wäre unbeschreiblich.