Zur Absage der Gemeinde-Versammlung in Pfäffikon ZH
Gegen Junge, gegen Demokratie

Die Verschiebung der Gemeindeversammlung von Pfäffikon ZH sorgt für Kritik. Denn mit der Absage lässt der Gemeinderat demokratische Grundprinzipien links liegen, sagt Blick-Redaktor Sven Ziegler.
Publiziert: 16.06.2021 um 07:31 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2021 um 15:47 Uhr
Blick-Redaktor Sven Ziegler sagt, die Verschiebung der Gemeindeversammlung in Pfäffikon ZH darf kein Paradebeispiel sein.
Foto: Thomas Meier

Die Grundprinzipien der Demokratie sind einfach: Jeder, der darf, kann seine Stimme abgeben. Am Ende entscheidet die Mehrheit. Das ist gelebter Alltag in Bund, Kantonen und Gemeinden.

Nur in Pfäffikon ZH gelten scheinbar andere Gesetze. Hier hat der Gemeinderat am Montag eine Gemeindeversammlung kurzfristig abgesagt. Der Grund: Es sind «überraschend» viele Gegner des vom Gemeinderat unterstützten neuen Polizeireglements aufgetaucht. Ihm drohte eine Niederlage. Die hat der Gemeinderat nun vorerst abgewendet, indem er die Abstimmung verschoben hat.

Kein Wunder reagieren die jungen Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Pfäffikon mit Wut auf diesen Schildbürgerstreich. Den Unterstützern des neuen Polizeireglements wurde so eine zweite Chance gegeben, mehr Ja-Stimmen für einen zweiten Anlauf zu mobilisieren.

Nur: So funktioniert Demokratie nicht. Man stelle sich vor, der Bundesrat hätte nach immer schlechteren Umfragewerten kurzerhand die Abstimmung zum CO₂-Gesetz verschoben, um auf einen besseren Moment zu warten. Die Empörung wäre unbeschreiblich.

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