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Wenn schon Internetradio, dann richtig
DAB+ ist bloss eine Übergangstechnologie

Die Radiosender in der Schweiz verabschieden sich von der Ausstrahlung über UKW und setzen voll auf DAB+. Das ist eine riskante Übergangstechnologie. Die Radios sollten sich gleich der Konkurrenz im Internet stellen.
Publiziert: 17.11.2024 um 14:43 Uhr
Als Jugendlicher in Zürich versuchte Blick-Redaktor Daniel Arnet die spärlichen Ultrakurzwellen aus Deutschland einzufangen.
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Auf einen Blick

  • Radiohörgewohnheiten haben sich geändert, aber alte Lieben bleiben bestehen
  • DAB+ macht an der Grenze halt, Schweizer Radios sollten mutiger sein
  • Schätzungsweise 30'000 Radiosender sind weltweit im Internet abrufbar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel ArnetRedaktor Gesellschaft / Magazin

Mit einer grossen Zimmerantenne versuchte ich als Jugendlicher in Zürich die spärlichen Ultrakurzwellen aus Deutschland einzufangen, um SWF 3 (das heutige SWR 3) hören zu können. In den 1970er-Jahren war der Sender aus Baden-Baden das einzige Pop-Radio weit und breit.

Die Zeiten haben sich massiv geändert: Dutzende Radiostationen in der Schweiz bieten heute Hits, im Internet sind schätzungsweise 30’000 Sender aus aller Welt abrufbereit. Meine Hörgewohnheiten haben sich ebenfalls gewandelt. Trotzdem höre ich immer wieder bei meiner alten Liebe SWR 3 rein.

Heute empfange ich den Sender immer noch über UKW oder dann via Internet. DAB+ geht nicht. Die neue Übertragungstechnologie, auf die 2025 alle SRG-Radios wechseln und die in der Schweiz UKW bis Ende 2026 flächendeckend ablösen soll, macht an der Grenze halt. DAB+ betreibt Heimatschutz.

Ob diese Strategie aufgeht, ist mehr als fraglich – in Norwegen jedenfalls brachen die Zahlen der Hörerschaft nach dem erzwungenen Umstieg auf DAB+ ein. Die Schweizer Radios sollten mutiger sein und sich gleich der Konkurrenz im Internet stellen, zumal es sich bei DAB+ bloss um eine Übergangstechnologie handelt.

Selbst wenn ich via Internet regelmässig KCRW aus Kalifornien oder RTÉ Lyric FM aus Irland höre, selbst wenn ich zu Chili con carne mexikanisches Radio einstelle und mich zu Sushi von japanischen Sendern berieseln lasse: Ich bleibe «Echo der Zeit» auf SRF 1 oder Reeto von Gunten auf SRF 3 treu. Und natürlich SWR 3, denn alte Liebe rostet nicht. 

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