Elsener schiesst gegen FDP-Markwalder
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Premiere von «Late Update»:Elsener schiesst gegen FDP-Markwalder

TV-Kritik
So war Michael Elseners «Late Update»-Debüt auf SRF

Michael Elsener debütierte gestern Sonntag mit seinem «Late Update»-Format auf dem früheren Comedy-Sendeplatz von Giacobbo und Müller. Die Pointen sassen, von Nervosität war nichts zu spüren. Alles in allem ein gelungener Start – mit etwas Luft nach oben.
Publiziert: 21.01.2019 um 08:48 Uhr
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Aktualisiert: 21.01.2019 um 17:35 Uhr
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Michael Elsener bei seinem «Late Update»-SRF-Debüt am Sonntagabend im Studio 2 in Zürich-Leutschenbach.
Foto: SRF
Jean-Claude Galli

Es ist ein bewährter Trick, der auch jetzt wieder bestens funktioniert. Weil beim gestrigen Debüt von Michael Elsener (33) mit seinem «Late Update»-Format sowieso viele SRF-Zuschauer an seine Comedy-Vorgänger am Sonntagabend denken, holt er einen davon gleich zu sich in die Garderobe.

Viktor Giacobbo (66) gibt Elsener Tipps zum Lockerwerden und will schamlos wissen: «Wie viel zahlen sie dir?» Elsener flüstert ihm die Summe ins Ohr, Giacobbo lacht schallend und meint: «Du trittst in grosse Fussstapfen. Da komm ich doch lieber gleich mit.» Vorher will er sich aber noch kurz frisch machen. Worauf es Elsener gelingt, seinen Mentor in der Toilette einzuschliessen und allein auf die Bühne zu entwischen. Tosender Applaus im Saal, Start geglückt.

Die Erwartungen sind hoch, der Druck beträchtlich

Bis 2016 holten Giacobbo und Mike Müller (55) auf diesem Sendeplatz jeweils gegen 400'000 Zuschauer. Die Erwartungen sind hoch, die Vorschusslorbeeren beträchtlich, der Druck ebenso. Davon ist beim studierten Politikwissenschaftler wenig zu spüren. Elsener steigt engagiert in seinen Startmonolog, der die politischen Ereignisse der Woche resümiert. Pierre Maudet (40) ist ein Thema, die FDP und ihre Eitelkeiten allgemein.

Ein Einspieler zeigt die berühmte Orgasmus-Szene des Hollywood-Films «When Harry Met Sally» mit Meg Ryan (57). Elsener trocken: «Sie haben sich sicher gefragt, seit wann Petra Gössi eine Dauerwelle trägt.» Die Pointen sitzen, Ausnahmen bestätigen die Regel. Auffallend: Die Sprache ist sehr salopp, da fällt schon mal ein F-Wort, und unter die Gürtellinie zielt Etliches.

Erfrischend und munter, mit Luft nach oben

Elsener schaltet zum «Aussenkorrespondenten» Renato Kaiser (33), der vom Schüler-Klimastreik berichtet. Matto Kämpf (49) gibt den Politexperten Markus Schafroth, und Patti Basler (42) überrascht SVP-Grössen im Albisgüetli. Dort gewinnt alt Nationalrat Hans Fehr (72) an der Tombola ein Bügeleisen zum «Dampf ablah». Auch Bundespräsident Ueli Maurer (68) macht ihre Spässe mit. Das ist erfrischend und sehr munter.

Gerade Basler hätte man sich etwas länger gewünscht. Dafür könnte der Eingangsteil gestrafft werden, der gegen Ende hin lahmt. Eines der Glanzstücke ist Elseners Guacamole-Mundartpopsong samt Video, das Saalpublikum klatscht im Takt. Launig ist auch der Talk. Gast ist, passend zum Albisgüetli, SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi (40). Weil dieser gerne Rüebli isst, muss er drei Teller ihrem Herkunftsland zuordnen. Zwei der Antworten sind richtig. Bei Elsener und seinem «Late Update»-Team ist die Trefferquote noch höher. Das verspricht viel Heiterkeit in den nächsten Wochen – mit Luft nach oben.

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412’000 Zuschauer sahen Elseners erstes Mal

Die Neugierde auf das Nachfolge-Format von «Giacobbo/Müller» war rund zwei Jahre nach deren Dernière im Schweizer Fernsehen offenbar gross: 412’000 Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten bei der vieldiskutierten Premiere von Michael Elseners (33) Satire-Sendung «Late Update» gestern Abend ein, wie SRF mitteilt. Das macht einen Marktanteil von 29,3 Prozent. Damit erreichte der Neuling fast das Quoten-Niveau seiner Vorgänger: Mike Müller (55) und Viktor Giacobbo (66) erzielten mit ihrer Late-Night-Show regelmässig Werte von deutlich über 30 Prozent Marktanteil. Ob Elsener dieses Quotenniveau halten kann, wird sich allerdings erst in den kommenden Wochen zeigen.

Die Neugierde auf das Nachfolge-Format von «Giacobbo/Müller» war rund zwei Jahre nach deren Dernière im Schweizer Fernsehen offenbar gross: 412’000 Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten bei der vieldiskutierten Premiere von Michael Elseners (33) Satire-Sendung «Late Update» gestern Abend ein, wie SRF mitteilt. Das macht einen Marktanteil von 29,3 Prozent. Damit erreichte der Neuling fast das Quoten-Niveau seiner Vorgänger: Mike Müller (55) und Viktor Giacobbo (66) erzielten mit ihrer Late-Night-Show regelmässig Werte von deutlich über 30 Prozent Marktanteil. Ob Elsener dieses Quotenniveau halten kann, wird sich allerdings erst in den kommenden Wochen zeigen.

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