Swisscom-SRG-Streit ums Finale
Das darf nicht mehr passieren

Ein gebührenfinanzierter Sender und ein Staatsbetrieb streiten sich um Fernsehrechte. In die Röhre schaut der Zuschauer. Das darf nicht mehr passieren.
Publiziert: 04.05.2019 um 23:41 Uhr
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Aktualisiert: 09.05.2019 um 11:50 Uhr
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Moritz Kaufmann, Wirtschaftsredaktor SonntagsBlick.
Foto: Shane Wilkinson
Moritz Kaufmann
Moritz KaufmannWirtschaftsredaktor

Der Streit zwischen SRG und Swisscom brach diese Woche erneut in 
aller Schärfe aus. Dass der Final der Champions League nicht auf SRF zu sehen sein wird, sollte niemanden wundern. Das Endspiel ist Teil des Pakets Champions League – dem Premium-Produkt des Europäischen Fussballverbands Uefa, das sich die Swisscom-Tochter Teleclub gesichert hat. Dass sie dieses TV-Filetstück nicht teilen mag, kann man ihr kaum vorwerfen.

Doch beim Match SRG gegen Swisscom tritt ein staatsnaher Betrieb gegen einen anderen staatsnahen Betrieb an. Und dass die Konsumenten bei diesem seltsamen Streit am Ende in die Röhre gucken, ist mehr als ärgerlich. Dabei geht es nicht um den Final – der ist auf dem Gratiskanal ­Teleclub Zoom für alle zugänglich –, sondern um die Saison. Erstmals waren die besten Spiele nur auf Teleclub zu sehen – und der Zugang ist ziemlich teuer.

Zwar ist Teleclub ein Unterhaltungssender und muss sein Geld auf dem freien Markt verdienen. Doch der Gewinn, den Teleclub am Ende macht, geht mehrheitlich an den Staat – der Bund hält 51 Prozent der Swisscom-Aktien. Die Fäden in diesem Konflikt laufen beim Uvek von Bundesrätin 
Simonetta Sommaruga zusammen.

Es braucht einen Grundsatzentscheid: Entweder man zwingt Swisscom und SRG zur Zusammenarbeit bei Übertragungsrechten. Oder man privatisiert die Swisscom. Der teure Bieterkampf zwischen einem gebührenfinanzierten Sender und einem Staatsbetrieb zulasten der Zuschauer darf aber nicht mehr vorkommen.

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