Ski fahren – wie lange noch?
Mässigen Sie sich!

Skifahren gehört zu den schönsten Nebensächlichkeiten. Wie lange wir den Wintersport aber noch geniessen können, hängt von unserem Konsumverhalten ab, meint SonntagsBlick-Wirtschaftsredaktor Sven Zaugg.
Publiziert: 04.12.2022 um 10:18 Uhr
«Die Talabfahrt unter 1000 Meter ist bereits heute eine Rarität», schreibt Wirtschaftsredaktor Sven Zaugg.
Foto: Thomas Meier
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Sven ZauggRedaktor SonntagsBlick

Fahren Sie Ski? Gut so, Sie haben das schönste Hobby der Welt. Sie ziehen frische Spuren im Tiefschnee, drücken ihre Kanten in toppräparierte Pisten und schunkeln zu Schlagerklängen in der Après-Ski-Beiz.

Doch das Glück, es ist flüchtig, es schmilzt dahin. Und vor allem: Es liegt auch an Ihnen, wie lange Sie noch die Pisten runtersausen können.

Die Talabfahrt unter 1000 Meter ist bereits heute eine Rarität. Bis Ende des Jahrhunderts dürfte die durchschnittliche Schneehöhe um bis zu 70 Prozent abnehmen. Gleichzeitig brauchen wir für unser Hobby unheimlich viel Material. Material, das Energie und Ressourcen kostet.

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Und jetten Sie nicht auch kurz in die Ferien, vielleicht in die Dominikanische Republik, weils dort so schön warm ist? Und das gute Steak und das Zweitauto wollen Sie auch nicht missen, oder? Aber alles zusammen geht nicht. Die Zeiten des Immer-mehr-haben-Wollens sind vorbei.

Hören wir uns am Weihnachtsabend gegenseitig zu, statt uns mit Geschenken zu überhäufen. Sehen wir ein, dass die Skihose länger als ein Jahr hält. Sehen wir ein, Überkonsum schadet uns und unserer Umwelt.

Damit ist noch lange nicht garantiert, dass wir auch künftig Ski fahren können – wir sind ja nicht alleine auf der Welt. Doch in jedem Fall dürfen wir uns nicht darüber beklagen, aus Schneemangel auf unser Hobby verzichten zu müssen, wenn wir nicht bereit sind, unseren Konsum auf ein gesundes Mass einzuschränken. Die Aussicht, dass wir noch lange «völlig losgelöst» in den abendlichen Berghimmel schreien können, sollte uns genügend Ansporn sein. Also: Mässigen Sie sich!

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