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Präsidentensuche bei der SVP
Wie man es nicht machen sollte

Durch ihr Vorgehen stellt die Partei ihre eigenen Kandidaten bloss. Damit tut sie sich keinen Gefallen.
Publiziert: 21.06.2020 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2020 um 13:55 Uhr
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Camilla Alabor, Bundeshaus-Redaktorin.
Foto: Paul Seewer
Camilla Alabor

Die wählerstärkste Partei des Landes gibt gerade ein ziemlich desolates Bild ab. Während die Grünen ­gestern einen neuen Präsidenten gewählt haben und bei der SP ein starkes Duo für die Nachfolge von Parteichef Levrat bereitsteht, herrscht in der SVP sechs Monate nach der Rücktrittserklärung von Noch-Präsident Albert Rösti totales Chaos. ­Wobei ausgerechnet die Findungskommission ihren Teil zum aktuellen Durcheinander beiträgt. Nachdem Wunschkandidat Marcel Dettling abgesagt hat, scheint in der Kommission je länger, je mehr die Verzweiflung um sich zu greifen. Hinter den Kulissen bietet sie einen Kandidaten nach dem anderen zum Gespräch auf. Selbst ­solche, die eben erst in den Nationalrat ­gewählt wurden. Oder solche, die beim Kernthema Migration eine andere Linie vertreten als die Mehrheit.

Die Ironie liegt nun darin, dass mit Alfred Heer und Andreas Glarner bereits zwei Kandidaten fürs Präsidium bereit­stehen. Beide sind langjährige Nationalräte, beide bringen als Präsidenten ihrer Kantonalsektionen Erfahrung mit. Nur sind die beiden Herren der Parteispitze ganz offensichtlich nicht genehm. Der eine politisiert etwas zu unabhängig, der andere macht immer ­wieder mit Entgleisungen von sich reden. Das Resultat: Die Findungskommission agiert, als ob es gar keine Kandidaturen gäbe. Und führt damit die beiden offiziellen Anwärter vor. Falls sich am Ende doch niemand anders finden lässt, dürfte sich deren Motivation in Grenzen halten. Von der abschreckenden Wirkung auf künftige Interessenten ganz zu schweigen.


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