Walliser beanspruchen gerne Erfindungen und Errungenschaften für sich. Meist stellt sich dann heraus: Irgendjemand war doch schneller.
So stritt der kantonale Milchverband einst jahrelang um die Bezeichnung Raclette. Schriften aus dem 16. Jahrhundert sollten belegen, dass der am Feuer geschmolzene Alpkäse eine schützenswerte Walliser Erfindung ist – vergeblich.
Stolz sind die Walliser auch auf Käselaibe in einem Keller in Grimentz: mit 143 Jahren angeblich die ältesten der Welt.
Nun wird den Wallisern auch diese Errungenschaft genommen: Archäologen fanden kürzlich im Grab des ägyptischen Hohepriesters Ptahmes bei Memphis ein altertümliches Gefäss, darin eine weissliche Substanz.
Ein US-Wissenschaftler stellte nun zweifelsfrei fest: Bei der Grabbeigabe handelt es sich um Käse. Mit über 3200 Jahren sind die Rückstände einer Art Frischkäse aus Kuh- und Schaf- oder Ziegenmilch das älteste erhaltene Produkt dieser Art.
Zum Trost für alle Walliser: Die ägyptische Grabbeigabe war – anders als die Käselaibe in Grimentz – bereits nach kurzer Zeit verdorben, heute soll sie bakteriell verseucht und daher tödlich sein.