Es ist jammerschade, dass wir solche schönen Ausdrücke unserer deutschen Sprache langsam verkrümeln lassen. Dabei ist es eine der sympathischsten Redewendungen: «Gärn gscheh», gerne geschehen. Es ist die liebenswerte Antwort darauf, dass uns jemand für etwas dankt, das wir getan haben.
Liegt es am generellen Modetrend zur Verkürzung, zur Banalisierung? Immer häufiger höre ich als Antwort nur noch kurz und kantig «gerne!». Bedanke ich mich beim Tankwart, dass er die Frontscheibe geputzt hat, schnarrt er kurz und knapp: «Gerne.» Besonders beliebt
ist diese Verkürzung ohne «geschehen» im Fernsehen, vor allem im deutschen:
«Danke, dass Sie unser Gast waren.» – «Gerne!» Gerne was?
Dabei lässt sich mit dem kleinen, feinen Wort «gerne» trefflich spielen. Mit dem Zusatz «aber» ist es plötzlich die Antwort auf eine Frage. In «Du kannst mich gernhaben» ist es ironisch gemeint.
Tragen wir Sorge zu unserer Sprache, auch bei kleinen Dingen wie dem «geschehen». Mein ehemaliger Deutschlehrer würde mir meinen heutigen Einsatz danken. Gärn gscheh!