Die Nationalräte Roland Borer (SVP, SO) Markus Ritter (CVP, SG) und Jean-François Rime (SVP, FR) wollen Einkaufstouristen die Fahrt über die Grenze vergällen.
Und zwar so: Wer in Deutschland für 300 Franken Nicht-Lebensmittel einkauft, hat nach ihrem Vorschlag zwei Möglichkeiten. Er zahlt in Deutschland 19 Prozent Mehrwertsteuer, also 57 Franken. Der Zoll winkt ihn durch, das wars. Gönnt man den Deutschen die 57 Stutz nicht, wird am Zoll die Schweizer Mehrwertsteuer fällig: bei einem 300-Franken-Einkauf also 24 Franken.
Abgesehen vom Papierkrieg: Der Vorschlag von Borer & Co. ist nur Symptombekämpfung – und trifft die Falschen. Druck brauchen nicht die Konsumenten, sondern internationale Multis, die uns weiter abzocken.
Deshalb habe ich kürzlich, ich gebs zu, meinen Vorrat an Haarwachs in Deutschland aufgestockt. Für neun Büchsen – alle, die noch da waren – wurden umgerechnet 28 Franken und 17 Rappen fällig. Beim Laden am Zürcher Bellevue wären es exakt 94 Franken und 50 Rappen gewesen.
Wieso fordert Populist Borer eigentlich nicht einmal Bussen für Abzocker?