Unser aller Leben verändert sich. Für viele von uns radikal. Während mehreren Wochen, vielleicht gar Monaten.
Wir sind konfrontiert mit einer Situation, die wir uns bis vor kurzem nicht hätten vorstellen können. Vielleicht noch nicht einmal am Anfang dieser Woche.
Und jetzt, auf einmal, ist es Realität: Die Schweiz befindet sich in einer Ausnahmesituation. Die Länder um uns herum ebenso.
Kein Unterricht an den Schulen. Strengste Einreisebeschränkungen. Sport- und Kulturwelt stehen still. Wir arbeiten von zu Hause aus, zumindest jene, denen dies möglich ist.
Weltweit haben sich bisher 128 000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Und – auch wenn ein grosser, grosser Teil sich dabei fühlt wie bei einer Grippe: Mehr als 4700 Menschen mussten ihr Leben lassen.
So tragisch dies ist: Grund zur Panik besteht nicht. Hamsterkäufe sind nicht notwendig. Kritische Infrastruktur wird aufrechterhalten in der Schweiz: Lebensmittelläden, medizinische Einrichtungen, Apotheken, Banken, der öffentliche Verkehr.
Wir dürfen in der Aufregung nicht vergessen, warum die Regierungen vieler Länder Notrecht ergreifen: Es ist ein drastischer Akt, der am Ende Solidarität bedeutet. Solidarität mit jenen Menschen, denen das Coronavirus gefährlich werden kann.
Nur durch radikale Massnahmen kann die Ausbreitung verzögert werden, damit nicht zu viele Menschen aufs Mal erkranken. Damit unsere medizinischen Einrichtungen, unsere Spitäler nicht kollabieren. Damit es keine Todesfälle gibt, die hätten verhindert werden können.
Nur durch radikale Massnahmen kann eine Situation wie in Italien verhindert werden, wo nicht mehr alle Kranken so behandelt werden können, wie es medizinisch erforderlich wäre.
Meine Gedanken sind bei all jenen, die krank sind – oder gar Menschen verloren haben. Meine Gedanken sind bei all jenen, die unermüdlich daran arbeiten, dass wir diese für alle so herausfordernde Zeit meistern werden.
Eine Zeit, in der nun eines in den Mittelpunkt rückt: Solidarität.