Kleines Land, grosse Rolle
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Biden-Putin-Treffen in Genf:Kleines Land, grosse Rolle

Heikles Biden-Putin-Treffen in der Schweiz
Kleines Land, grosse Rolle

Über dem Gipfel in Genf strahlte die Sonne, über die Schweiz strahlt nun die Welt. Darauf dürfen wir stolz sein.
Publiziert: 16.06.2021 um 22:49 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2021 um 07:31 Uhr
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Blick-Auslandredaktorin Fabienne Kinzelmann begleitete den US-Russland-Gipfel in Genf.
Foto: Thomas Meier
Fabienne Kinzelmann

Die Erwartungen an den Gipfel in Genf waren gering. Aber: Sie wurden erfüllt. Das ist eine gute Nachricht. Für die Welt, für die Schweiz.

Die Botschafter der USA und Russlands werden ins jeweils andere Land zurückkehren. Das ist der grösste Durchbruch der fast fünfstündigen Gespräche, den der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwochabend verkündete. Biden überliess ihm die Bühne für die Neuigkeit.

Die Welt atmet erleichtert auf. Die Staatschefs, die beide die Nuklearcodes zu ihren Atomwaffen mit in die Schweiz brachten, rüsten nach dem Genfer Treffen nur in Sachen Gesprächskanäle wieder auf.

Die Schweiz darf stolz sein. Sie hat die Gespräche nicht initiiert, aber geschickt lobbyiert, um unser Land zur Weltbühne zu machen. Und auch für sich selbst etwas herausgeholt: So schnell wärs nicht zum Tête-à-Tête zwischen den Bundesräten und dem US-Präsidenten gekommen – wenn nicht als bilaterales Nebenprodukt des US-Russland-Gipfels.

Selbst das Wetter spielte mit. Die mehr als tausend akkreditierten Journalisten kamen bei der Berichterstattung zwar ins Schwitzen, aber der herrliche Blick auf den See und die freundlichen Genfer bleiben allen in Erinnerung. Das war selbstverständlich auch in vielen Live-Schaltungen ein Thema, während die heissen Eisen hinter verschlossenen Türen verhandelt wurden.

Sonne, reibungslose Organisation und ein bisschen Weltfrieden: Das Treffen der Mächtigen auf Schweizer Boden war ein schöner Erfolg.

Der Gipfel hätte auch scheitern können. Was, wenn Biden und Putin abgebrochen hätten – wie Trump und Kim Jong 2019 in Hanoi (Vietnam)?

Die Schweiz hat das Risiko auf sich genommen. Sie hat geliefert. Und gewonnen. Als kleines Land, das in der internationalen Diplomatie eine grosse Rolle spielt.

Als «Stadt des Friedens» bezeichnete Guy Parmelin Genf, als er Wladimir Putin und Joe Biden vor der Villa La Grange in Empfang nahm. Das ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Aber eine hervorragende Botschaft der Schweiz an die Welt.

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