Es ist ein hartes Urteil – Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (67) muss für 23 Jahre hinter Gitter. Praktisch bedeutet das: für immer. Das Monster ist weg. Rund um den Globus feiern Frauen und Angehörige der Filmindustrie den Entscheid eines New Yorker Richters.
Das hohe Strafmass ist nicht nur ein Sieg für die rund 80 Frauen, die mit Anschuldigungen gegen den Produzenten hervortraten, sondern für die ganze #MeToo-Bewegung. Das Urteil macht deutlich, dass ein mehrfacher Sexualverbrecher nicht einmal mehr dann ungeschoren davonkommt, wenn er eine der höchsten Machtpositionen in der Branche besetzt.
Doch wie geht es nun in der #MeToo-Debatte weiter? US-Juristin und Bloggerin Staci Zaretsky hofft, dass das «historische Urteil» noch mehr Opfer von sexueller Gewalt dazu ermutigt, an die Öffentlichkeit zu treten. Denn nur so kann die Missbrauchskultur in der Unterhaltungsindustrie – und weit darüber hinaus – auf Dauer erfolgreich bekämpft werden.
Die hohe Gefängnisstrafe für den Ex-Produzenten ist gerecht, denn sie entspricht der Schwere seiner Gräueltaten – und macht unübersehbar klar, was jedem zukünftigen Harvey Weinstein blühen kann. Dennoch: Einen echten Wendepunkt werden wir als Gesellschaft nur dann erreichen, wenn weitere Opfer ihre Peiniger anzeigen.
Wenn auch sie #MeToo sagen.