Gegen das Palästina-Hilfswerk
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Pierre Krähenbühls Gegner behaupten, er habe 2015 seine Beraterin nach einem «extrem schnellen» Auswahlverfahren ernannt. Ist der UNRWA-Chef in die Hormonfalle getappt? Für frühere Weggefährten schwer vorstellbar.
Publiziert: 04.08.2019 um 00:12 Uhr
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Hannes Britschgi, Publizist.
Hannes Britschgi

Der höchste Schweizer Uno-Diplomat Pierre Krähenbühl ist erledigt. Zumindest hoffen das die Gegner der Agentur für die palästinensischen Flüchtlinge (UNRWA). Generaldirektor Krähenbühl verdiente eigentlich Applaus. Als US-Präsident Trump letztes Jahr die amerikanischen Beiträge von 360 Millionen Dollar auf 60 kürzte und dann ganz strich, fehlte dem Hilfswerk ein Drittel des Budgets.

In dieser existenziellen Finanzkrise mutierte Krähenbühl sofort zum obersten Fundraiser und reiste wie wild um die Welt. Es gelang ihm, die Finanzierungs lücke noch im gleichen Jahr zu schliessen. Natürlich begleitete ihn seine persönliche Beraterin, die arabisch sprechende Maria Mohammedi.

Wer Klinken putzen muss, kann zu Hause nicht zum Rechten schauen. Und wer in der grossen Krise sich selbst zum obersten Fundraiser erklärt, stösst die alteingesessenen Funktionäre vor den Kopf.

Kein Wunder, toben sie sich in einem internen Bericht der UNRWA aus und monieren, er habe 2015 seine Beraterin nach einem «extrem schnellen» Auswahlverfahren ernannt, weil er mit ihr eine «romantische Beziehung» gepflegt habe. Ist Krähenbühl in die Hormonfalle getappt?

Für frühere Weggefährten schwer vorstellbar. Er sei die Integrität in Person. Sind oder waren der Chef und seine Beraterin tatsächlich ein Liebespaar, dann macht es Krähenbühl den Gegnern der UNRWA leider zu leicht. Jetzt fordern sie seinen Kopf, zielen aber auf die Organisation und damit auf die Ver-erbbarkeit des Flüchtlingsstatus und das Recht auf Rückkehr.

Da stört Pierre Krähenbühl.

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