Trump will, dass China und Ukraine die Bidens untersuchen
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Präsident lässt nicht locker:Trump will, dass China und Ukraine die Bidens untersuchen

Das seltsame Verhalten des US-Präsidenten
Ich habe gesprochen

Statt die Vorwürfe seiner Gegner in der Ukraine-Affäre zu entkräften, liefert Donald Trump ihnen noch mehr Munition. Eine gewiefte Strategie.
Publiziert: 06.10.2019 um 15:03 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2019 um 11:05 Uhr
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Fabienne Kinzelmann, Auslandsredaktorin BLICK.
Foto: Paul Seewer
Fabienne Kinzelmann

Was legal ist und was nicht, regelt normalerweise das Gesetz. Donald Trump hat eine andere Definition von Rechtmässigkeit: Er glaubt, was immer er öffentlich sage, sei bereits für alle gültig. 

Anders lässt sich nicht erklären, dass der US-Präsident vergangene Woche vor laufender Kamera von China forderte, eine Untersuchung zu starten, die seinem grössten Konkurrenten bei den Wahlen im kommenden Jahr schaden könnte. 

Zur Erinnerung: Dass er dieselbe Aufforderung bereits im Juli an die Ukraine gerichtet hat, könnte Trump das Amt kosten. Damals bat er seinen ukrainischen Amtskollegen um den «Gefallen», längst ausgeräumte Korruptionsvorwürfe gegen die Familie des Präsidentschaftskandidaten Joe Biden zu untersuchen. All dies, während Trump 400 Millionen US-Dollar für das ukrainische Militär zurückhielt und dem frisch gewählten Wolodimir Selenski noch eine Karotte vor die Nase hielt: die Aussicht auf einen Besuch im Weissen Haus.

Ein Erinnerungsprotokoll dieses Telefonats hat das Weisse Haus übrigens selbst veröffentlicht.

In dieser indirekten Aufforderung eines fremden Staates zur Wahleinmischung sieht Trump offenbar kein Problem. Ganz im Gegenteil, er wiederholt dieselbe Aktion nun sogar öffentlich und fordert unverhohlen gleich noch ein weiteres Land zum Rechtsbruch auf. Ein Land, mit dem er gerade einen Handelskrieg angezettelt hat, bei dem er wie im Fall der Ukraine am längeren Hebel zu sitzen glaubt.

Trump verhält sich dabei wie ein erwischter Bankräuber, der seine Beute offen auf den Tisch legt und im selben Moment ankündigt, die nächste Filiale zu überfallen. Schamlos, trotzig, ohne jedes Schuldgefühl.

Man muss sich vor allem darüber wundern, dass sich kaum jemand über dieses Verhalten zu wundern scheint. Auf Twitter fordert Trump bereits seit Jahren regelmässig dazu auf, gegen seine Feinde zu «ermitteln». Wofür er bis jetzt nie zur Rechenschaft gezogen wurde.

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