Zwei Westschweizer Organisationen, die sich für die Rechte von Prostituierten einsetzen, lancieren ein Sexportal – zum Schutz von Prostituierten. Tönt seltsam. Ist aber so.
Doch es kommt noch seltsamer: Das Bundesamt für Gesundheit und das Bundesamt für Polizei finanzieren das Portal. Ein Problem sehen sie darin nicht. Es gehe ja um Prävention. Die kann nie schlecht sein, so die Argumentation aus Bern. Was stimmt: Prostituierte haben ein grosses Risiko, sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten anzustecken. Zudem sind sie in hohem Mass Gewalt ausgesetzt.
Staatlich finanziert, können sich nun also Menschen auf dieser Seite anbieten. Es sind vor allem Frauen aus Osteuropa. Aus einer riesigen Palette von Praktiken dürfen sie auswählen, welche Dienste sie anbieten. Zur Auswahl stehen auch: «Ich lasse mich ohne Schutz anal penetrieren, ich lasse mir ohne Schutz in den Mund ejakulieren, ich lecke den Anus, lasse mich anpissen, ich lasse mich erniedrigen.»
Alles Praktiken, die der Vorbeugung von sexuell übertragbaren Krankheiten nicht eben förderlich sind.
Nicht auszuschliessen ist, dass auf dieser Seite auch Opfer von Menschenhandel angeboten werden. Die Hemmschwelle, sich Hilfe zu suchen, ist für Frauen, die zur Prostitution gezwungen worden sind, extrem hoch.
Wieso sollte sich eine Frau an die Polizei wenden, wenn das Webportal, auf dem sie sich anbietet, von der Polizei unterstützt wird? Prävention geht anders.