Werden Verschwörungstheoretiker und radikale Corona-Leugner zur Gefahr für die innere Sicherheit der Schweiz? Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick nach Deutschland.
Seit dem Ausbruch der Pandemie haben Fanatiker dort immer wieder gedroht. Eines Tages sei das Robert-Koch-Institut dran, die deutsche Gesundheitsbehörde, schrieb ein User auf dem Messengerdienst Telegram. Ein anderer hetzte gegen das Pergamonmuseum in Berlin: In dessen Kellern würden Kinder vergewaltigt. Dort stehe der Thron Satans.
Covidioten? Maulhelden? Nun: Anfang Oktober begingen Unbekannte im Pergamonmuseum Sachbeschädigungen. Am letzten Wochenende schleuderten Unbekannte Brandsätze auf das Robert-Koch-Institut.
Wir sollten die militante Rhetorik der Leugner und Verschwörer ernst nehmen.
Klar: In Deutschland ist die Szene deutlich grösser. Und dazu von Rechtsextremen unterwandert.
Der Ton in den Chats der Schweizer Massnahmen-Gegner ist allerdings genauso scharf.
Wenn auf Telegram zum Mord an Gesundheitsminister Alain Berset aufgeruften wird, wenn Radikale ins Internet posaunen, dass Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga in die Gaskammer gehöre, dann müssen die Behörden hinschauen. Aber auch wir, die Bürger dieses Landes.
Es mag zwar eine kleine, laute Minderheit sein, ein paar Spinner vielleicht. Doch auch Spinner sind fähig, die innere Sicherheit zu gefährden.
Insbesondere sie.