Es wird hässlich im Aargau: SVP-Regierungsrätin Franziska Roth nutzt die Trennung von ihrer Partei, um auszuteilen. Sie habe ein «regelrechtes Bashing» ertragen müssen und kaum je Unterstützung von der SVP Aargau erhalten, sagte die Gesundheitsdirektorin gestern in jedes Mikrofon vor ihrer Nase.
Keine halbe Stunde später schoss die SVP Aargau mit einem gehässigen Communiqué zurück. Unter dem Titel «Hoffnungslos» heisst es darin, Roth fehle es an «Willen, Interesse und Talent» für das Amt.
Wer sich da an einen Rosenkrieg erinnert fühlt, liegt nicht falsch. Roths Austritt mutet an wie eine Kampfscheidung. Und wie bei gescheiterten Ehen gilt auch hier: Schuld daran tragen beide Partner. Quereinsteigerin Roth, die das Amt und dessen Bürden offensichtlich unterschätzt hat. Die SVP Aargau, die bei der Nominierung ihre Regierungsratskandidatin offensichtlich überschätzt hat.
Die SVP gibt das zu. Die Einsicht erfolgt leider zu spät. In der falschen Annahme, ohnehin keinen weiteren Sitz ergattern zu können, nahm sie Roth vor der Nomination zu wenig unter die Lupe. Und sass dann plötzlich mit der «falschen» Frau in der Regierung. Das hätte sich leicht verhindern lassen – mit der einfachen Devise: Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Bessres findet.