Das meint BLICK zum Gotthard-Chaos
SBB machen vieles richtig, doch sie informieren falsch

Wenn die Sicherheit nicht garantiert ist, fahren die SBB nicht durch den Gotthard-Basistunnel. Das ist selbstverständlich richtig, findet BLICK-Wirtschaftsredaktor Konrad Staehelin. Wie die SBB die Passagiere aber auf die Situationen vorbereitet, geht nicht.
Publiziert: 15.05.2019 um 23:30 Uhr
|
Aktualisiert: 16.05.2019 um 09:47 Uhr
BLICK-Wirtschaftsredaktor Konrad Staehelin sieht die Bemühungen der SBB rund um den Basistunnel positiv.
Foto: Shane Wilkinson
Konrad Staehelin
Konrad StaehelinWirtschafts-Redaktor

Im Weltrekord-Tunnel tief unter dem Gotthard gelten spezielle Sicherheitsvorkehrungen. Die SBB sind bei Überbelegung streng und schicken regelmässig Passagiere ohne Sitzplatz aus dem Zug.

 Wenn sie sich querstellen, bleibt der Zug gar stehen. Dreist? Absolut richtig! Sicherheit ist wichtiger als ein pünktlicher Ferienbeginn.

Zudem gestalten die SBB diese Notwendigkeit für die Passagiere so erträglich wie möglich: An Hochfrequenz-Wochenenden setzen sie zusätzliche Züge ein. Jene, die trotzdem aussteigen müssen, erhalten Wasserflaschen oder Rabatt-Gutscheine in die Hand gedrückt.

1/8
Gestrandet in Bellinzona: SBB-Passagiere brauchen starke Nerven.
Foto: Keystone

Anders als die Deutschen

Trotzdem ärgern sie sich, keinen Platz reserviert zu haben. Aber wie hätten sie auch wissen sollen, dass dies auf dieser Strecke notwendig ist? Man habe ein Presse-Communiqué dazu verschickt, schreibt der SBB-Sprecher.

Das reicht nie und nimmer. Die Schweizer Passagiere sind sich, anders als die deutschen, der Notwendigkeit einer Reservation nicht bewusst. Während die Deutsche Bahn beim Billettkauf auf den Sinn einer Reservation hinweist, tun die SBB das nicht. Weder in der Handy-App noch auf der Internetseite noch am Automaten. Das wäre leicht zu beheben – mit viel Willen sogar in den zwei Wochen vor Auffahrt.

So sichern Sie Ihren Sitzplatz

Vor zehn Jahren führten die SBB auf ihren digitalen Plattformen eine Auslastungs-Anzeige ein: Sind alle drei Männli auf der Anzeige rot, droht Gedränge. Sind sie grau, hats viele freie Plätze. Die SBB empfehlen bei hoher Belegung eine Sitzplatzreservation für fünf Franken. Damit hat man immerhin einen Sitzplatz auf sicher. Ob der Zug letztlich durch den Gotthard fährt, hängt trotzdem davon ab, ob jene ohne Sitzplatz bei Bedarf auch wirklich aussteigen. Gratis-Tipp: Am Schalter kann man einen Platz im Speisewagen buchen und sich den Fünfliber Reservations-Gebühr an die Konsumation anrechnen lassen. Diese spezielle Reservation gibts nur am Schalter, die normale ist auch über die Handy-App (auf sbb.ch) am Automaten oder über die Hotline 0848 44 66 88 möglich. Wer ein Velo mitnehmen will, muss für die Fahrt durch den Gotthard zwischen 21. März und 31. Oktober zwingend für fünf Franken einen Platz dafür reservieren. 

Vor zehn Jahren führten die SBB auf ihren digitalen Plattformen eine Auslastungs-Anzeige ein: Sind alle drei Männli auf der Anzeige rot, droht Gedränge. Sind sie grau, hats viele freie Plätze. Die SBB empfehlen bei hoher Belegung eine Sitzplatzreservation für fünf Franken. Damit hat man immerhin einen Sitzplatz auf sicher. Ob der Zug letztlich durch den Gotthard fährt, hängt trotzdem davon ab, ob jene ohne Sitzplatz bei Bedarf auch wirklich aussteigen. Gratis-Tipp: Am Schalter kann man einen Platz im Speisewagen buchen und sich den Fünfliber Reservations-Gebühr an die Konsumation anrechnen lassen. Diese spezielle Reservation gibts nur am Schalter, die normale ist auch über die Handy-App (auf sbb.ch) am Automaten oder über die Hotline 0848 44 66 88 möglich. Wer ein Velo mitnehmen will, muss für die Fahrt durch den Gotthard zwischen 21. März und 31. Oktober zwingend für fünf Franken einen Platz dafür reservieren. 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?