Schlimmer hätte der Start ins Serafe-Zeitalter kaum sein können: Als Billag-Nachfolgerin unter besonderer Beobachtung, verschickte die neue Gebühren-Eintreiberin Anfang Januar Zehntausende falscher Rechnungen.
Dafür kann sie wenig, denn die zugrunde liegenden Daten stammen von den Gemeinden. Diese können auch nicht viel dafür, bei der Wohnungserfassung passieren nun mal Fehler.
Alles in Butter also? Natürlich nicht, bei diesem Chaos. Bakom, Serafe und Gemeinden schaffen es nicht einmal, dieses innert eines halben Jahres in Ordnung zu bringen. Dabei hatten sie anderthalb Jahre Zeit, sich auf die vorhersehbare Situation einzustellen.
Stattdessen erklärten die Verantwortlichen auf der Januar-Rechnung missverständlich, wo man sich für Fragen und Korrekturen melden konnte. Sie änderten kurz nach dem Versand die Marschrichtung und machten die Serafe zur Anlaufstelle für Adressänderungen, die diese aber nicht bearbeiten darf! Man sucht noch immer nach einer Lösung.
Für die Empfänger der Fehler-Rechnungen ist der Zusatzaufwand nervig. Für die Gebührenzahler ist er teuer. Wenigstens wird das dadurch wettgemacht, dass die Serafe mit 20 Millionen Franken im Jahr nur ein Drittel der Abgeltung der Billag verlangt.
Das Hin und Her ist vor allem peinlich. Bis zum Ende ihres Eintreibe-Mandats 2025 wird die Serafe 140 Millionen Franken erhalten haben. Von einem so teuren Projekt erwarten die Gebührenzahler mehr Weitsicht und Sorgfalt.