Der Ruf von Johan Djourou in der Schweiz ist miserabel. «Alles bloss nid de Djourou», schreibt zum Beispiel ein Basel-Fan, als Gerüchte um einen Transfer des Genfers zum FCB ruchbar wurden.
Alles, nur nicht Djourou? Schon vergessen, dass der Innenverteidiger gegen Schweden im katastrophalen WM-Achtelfinal der beste Feldspieler war? Als die Basler Shaqiri und Xhaka und Co. immer noch doppeladlerberauscht von einem Selbstläufer gegen die Elche träumten.
Und dass der Mann 108 Spiele in der Bundesliga gemacht hat? 99 in der Premier League. 27-mal lief er in der Champions League auf. 75 Länderspiele. Je zweimal an einer WM und EM teilgenommen. Ist das das Palmarès einer Wurst?
Nicht wirklich. Und deshalb verdient Djourou Kredit. Die Mehrheit der Schweizer Spieler, die aus dem Ausland zurückkam, hat nicht mal ansatzweise so viele Spiele gemacht wie der Genfer. Fragen Sie mal Marco Streller … Der wurde wie Alex Frei wie ein Messias empfangen. Djourou wünschen sie ins Pfefferland.
Warum eigentlich? Der Mann hat niemandem etwas zuleide getan. Er war immer nett und freundlich. Sympathisch. Ab und zu hat er einen Bock geschossen. Doch haben das zuletzt nicht auch Varane, Ramos, Hummels und Co?
Gebt dem Mann den Kredit, den er verdient. Er ist «erst» 31 Jahre alt. Und da kann man als Innenverteidiger locker noch einige Jährchen spielen. Zumal in unserer, sagen wir, mittelmässigen Liga.