Schwyzer Neonazis verbrennen geklautes Plakat
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Nach der Anti-Rassismus Demo:Schwyzer Neonazis verbrennen geklautes Plakat

Kommentar von SonntagsBlick-Chefredaktor Gieri Cavelty
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Ein Vorstandsmitglied einer SVP-Sektion aus der Innerschweiz steht in unmittelbarer Verbindung mit gewaltbereiten Neonazis. Das ist kein Zufall und kein Unfall.
Publiziert: 10.11.2019 um 07:09 Uhr
Gieri Cavelty, Chefredaktor SonntagsBlick
Foto: Paul Seewer
Gieri Cavelty, Chefredaktor SonntagsBlick

Man muss eben doch wieder über das Apfelplakat sprechen. Über jenes Plakat, auf dem die SVP die politische Konkurrenz als sogenanntes Ungeziefer dargestellt hat. Das Ganze im Stil der Nationalsozialisten in den 1930er-Jahren. Wer ein solches Plakat verbricht, braucht sich nicht zu wundern, wenn Menschen mit brauner Gesinnung die SVP gut finden. Wenn immer wieder auch ein Nazi bei der SVP mitmacht.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Es ist kein Zufall und kein Unfall, dass ein Vorstandsmitglied einer SVP-Sektion aus der Innerschweiz zumindest in unmittelbarer Verbindung mit gewaltbereiten Neonazis steht. Schon vor dem Apfelplakat hat die SVP regelmässig Einladungen nach ganz rechts ausgesendet.

Dazu gehörte in den 1990er-Jahren die scharfe Rhetorik der SVP gegen Überlebende des Holocausts.

Dazu gehört die permanente Kritik an der Anti-Rassismus-Strafnorm.

Dazu gehören Sprüche wie «Schweizer, erwache!», die ein SVP-Nationalrat regelmässig verwendet. «Deutschland, erwache», riefen die Nationalsozialisten einst, rufen die deutschen Skinheads heute.

Dazu gehört, wenn SVP-Exponent Oskar Freysinger in einer Rede an einem Parteitag einem völkisch verbrämten Mystizismus das Wort redet.

2015 sagte Christoph Blocher in der «NZZ»: «Rechts von uns darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben.»

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die SVP ist keine Nazi-Partei. Aber sie zündelt gern und sie tut dies mit Berechnung. Damit trägt sie eine Mitverantwortung dafür, dass sich Rechtsextremismus und Antisemitismus in unserer Gesellschaft so hartnäckig halten.

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