.nies etztel red driw ztaS etsre reD. Sie haben soeben rückwärts gelesen: Der erste Satz wird der letzte sein. Das soll Sie nicht vom Weiterlesen abschrecken. Selbst wenn Sie es am Ende bereuen und das Rad der Zeit zurückdrehen möchten – geht nicht. Nicht einmal am heutigen Rückwärts-Tag.
Nicht einmal so doof, dieser Rückwärts-Tag. Ein Zwischenruf des Nonkonformismus: aus der Routine ausbrechen, Regeln brechen, ein Tritt dem Trott! Dem «Das haben wir schon immer so gemacht» entgegenzuzwinkern: Na und? Wer A sagt, muss auch B sagen? Wer Z sagt, muss gar nichts.
In «Heute ist Tag des …»-Blogs wimmelt es von Ideen, wie man den 31. Januar von hinten aufzäumen kann: zum Zmorge das Znacht. Rückwärts gehen. Kram in umgekehrter Reihenfolge erledigen. T-Shirt verkehrt herum tragen. Statt Hallo Tschüss sagen, statt Grüezi Izeürg.
Das Rückwärts-Abspielen von Musik ist teuflisch gefährlich!
Oder einen Krimi vom Ende her lesen. Das killt die Spannung, ist jedoch harmloser als das Rückwärts-Abspielen von Musik. Das ist teuflisch gefährlich! Freaks haben erforscht, wie uns Bands durch die Hintertür okkulte Botschaften unterjubeln. Demnach versteckten die Eagles in «Hotel California» die Nachricht: «Satan he hears this.» Queen rufen in «Another One Bites the Dust» zum Kiffen auf («It's fun to smoke marijuana»). Und Paul McCartney ist seit 1966 tot, wie das Rückwärts-Abspielen mehrerer Beatles-Songs beweist. Unerhört!
Wer in der Geschichte des Rückwärts-Tags zurückspult, gelangt zu zwei Bäuerinnen auf einer US-Farm. Ihnen soll 1961 beim Melken die Idee dazu gekommen sein. Gut möglich, dass sie lieber zuerst Milch getrunken und sich erst danach an die Euter gemacht hätten. Vielleicht hiess eine Kuh Leonardo da Vinci. Dann wäre es eine Hommage an den Universalgelehrten (1452–1519), der als Linkshänder geheimnisvoll in Spiegelschrift schrieb. Ewiggestrige Rechte hatten die Frauen nicht im Sinn. Der Rückwärts-Tag dauert 24 Stunden, nicht tausend Jahre.
Es gibt keinen Tag im Jahr, der nicht unter einem Motto steht. An jedem Datum ist ein Themen- oder Aktionstag, der einem bestimmten Anliegen gewidmet ist. Meist sind es gleich mehrere – manche von anerkannten Organisationen ausgerufen, andere von Interessengruppen, Fans oder Spassvögeln lanciert. Alle finden sie Beachtung und werden in irgendeiner Form begangen. In dieser Rubrik knöpfen wir uns nach und nach jeden Tag vor. Sehr ernsthaft nur dann, wenn es das Thema erfordert. Jahres- und Gedenktage sind in der Regel nicht dabei, ebenfalls keine mit wechselnden Daten. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir nicht.
Es gibt keinen Tag im Jahr, der nicht unter einem Motto steht. An jedem Datum ist ein Themen- oder Aktionstag, der einem bestimmten Anliegen gewidmet ist. Meist sind es gleich mehrere – manche von anerkannten Organisationen ausgerufen, andere von Interessengruppen, Fans oder Spassvögeln lanciert. Alle finden sie Beachtung und werden in irgendeiner Form begangen. In dieser Rubrik knöpfen wir uns nach und nach jeden Tag vor. Sehr ernsthaft nur dann, wenn es das Thema erfordert. Jahres- und Gedenktage sind in der Regel nicht dabei, ebenfalls keine mit wechselnden Daten. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir nicht.
Bekömmliches Braun in Kombination mit Milch führt direkt zum Tag der heissen Schokolade, der ebenfalls ansteht. Der verträgt sich mit dem ausklingenden Dry January, sogar der Abschluss des Veganuary lässt sich versüssen: Es ist auch Tag der veganen Schokolade – ausgerufen von einem britischen Unternehmer für pflanzenbasierte Alternativprodukte.
Ende gut, aller Anfang? Der erste Satz ist nun doch nicht der letzte. Zum Schluss ein kluger des dänischen Philosophen Søren Kierkegaard (1813–1855): «Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden.»