Wussten Sie, dass der 24. Januar Tag der Bierdose ist? Falls nicht, haben Sie soeben etwas gelernt. Etwas Unnützes zwar, aber gelernt ist gelernt. Wozu vortrefflich passt, dass auch Internationaler Tag der Bildung ist. Und sollten Sie den Bierdosentag lachhaft finden: passt auch. Es ist auch Welttag des herzhaften Lachens.
Der Volksmund sagt, nachdem man ihm im Dry January den nullprozentigen Bierschaum von den Lippen gewischt hat: Man kann auch ohne Alkohol lustig sein. Aber man kann nicht immer lustig sein, schon gar nicht heute. Denn der Tag des herzhaften Lachens ist durchgetaktet: Wir sind angehalten, um exakt 13.24 Uhr die Arme in die Luft zu werfen und herzlich unspontan einen Lachanfall zu haben. Wenn überall auf der Welt jemand mitmacht, so die Absicht, schallt 24 Stunden lang allumfassende Fröhlichkeit um die Zeitzonen. Auch dort, wo es den Menschen nicht ums Lachen ist. Erstmals fand das Haha-Happening 2006 statt, angeregt von der Amerikanerin Elaine Helle, einer Lachyoga-Lehrerin. Auch das gibt es. Aha, wieder was gelernt.
Bei unverschuldetem Unwissen hört der Spass auf.
Die andere Bieridee für heute torkelt auf einer flachen Lernkurve. Statt um Wissen gehts um Besserwissen: Schmeckt Bier besser aus der Dose oder aus der Flasche? Der Streit tobt seit dem 24. Januar 1935. Damals stellte die Brauerei Gottfried Krueger erstmals Bier in Weissblechdosen in US-Regale. Der Siegeszug war überschäumend.
«Ich war eine Dose.» So lautete der Slogan einer legendären Kampagne in den 1980ern, die den Deutschen das Recycling schmackhaft machen sollte. Sie zeigte Produkte, mit denen wiederverwertetes Metall zu neuem Leben erweckt wurde. Das Satiremagazin «Titanic» erweiterte die Palette um die folgenreichste Auferstehung der Weltgeschichte: Es druckte auf einer Doppelseite ein Kruzifix ab, darüber «Ich war eine Dose».
Es gibt keinen Tag im Jahr, der nicht unter einem Motto steht. An jedem Datum ist ein Themen- oder Aktionstag, der einem bestimmten Anliegen gewidmet ist. Meist sind es gleich mehrere – manche von anerkannten Organisationen ausgerufen, andere von Interessengruppen, Fans oder Spassvögeln lanciert. Alle finden sie Beachtung und werden in irgendeiner Form begangen. In dieser Rubrik knöpfen wir uns nach und nach jeden Tag vor. Sehr ernsthaft nur dann, wenn es das Thema erfordert. Jahres- und Gedenktage sind in der Regel nicht dabei, ebenfalls keine mit wechselnden Daten. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir nicht.
Es gibt keinen Tag im Jahr, der nicht unter einem Motto steht. An jedem Datum ist ein Themen- oder Aktionstag, der einem bestimmten Anliegen gewidmet ist. Meist sind es gleich mehrere – manche von anerkannten Organisationen ausgerufen, andere von Interessengruppen, Fans oder Spassvögeln lanciert. Alle finden sie Beachtung und werden in irgendeiner Form begangen. In dieser Rubrik knöpfen wir uns nach und nach jeden Tag vor. Sehr ernsthaft nur dann, wenn es das Thema erfordert. Jahres- und Gedenktage sind in der Regel nicht dabei, ebenfalls keine mit wechselnden Daten. Einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben wir nicht.
Die Parodie erschien Jahre, bevor im Januar 2015 islamistische Terroristen wegen Mohammed-Karikaturen ein Massaker in den Pariser Redaktionsräumen von «Charlie Hebdo» anrichteten. «Titanic» wurde die Weiterverbreitung des Sujets mit dem Dosen-Jesus zwar untersagt – aber nicht wegen Blasphemie, sondern weil die Weissblechindustrie um ihre Kampagne bangte.
Wissen ist Macht, unnützes Wissen macht Spass – bei unverschuldetem Unwissen hört er auf. Millionen von Menschen haben keinen Zugang zu Bildung, einem Menschenrecht, Millionen von Kindern können nicht zur Schule. 2018 hat die Uno-Generalversammlung den 24. Januar zum Internationalen Tag der Bildung ausgerufen. Sie ist das A und O, das Einmaleins eines würdevollen Lebens.