Foto: MDR/Stefan Erhard

Polizeiruf «Totes Rennen»
Totes Rennen, toter Plot

5 Minuten in dieser Folge sind ein Muss. Der Rest eher Stuss.
Publiziert: 16.02.2020 um 17:19 Uhr
1/7
Autorin Silvia Tschui fand diese Folge naja.
Foto: Simone Pengel
Silvia Tschui

Kennen Sie Alphaville? Diese 1980er Jahre-Popband aus dem deutschen Münster, die es völlig überraschend geschafft hat, ein paar weltweite Hits zu landen, bevor sie wieder in der Versenkung verschwand? Der grösste Hit war «Big in Japan», der zweitgrösste und bessere hiess «Forever Young». Er blieb seither wirklich «Forever Young», wurde der Song doch kreuz und quer durch die Popgeschichte gecovert, von Schlagersänger Karel Gott über das britische Boybandwunder One Direction bis hin zum Rapper Jay Z.

Reinzappen reicht – und zwar um fünf vor neun Uhr

Was in der Originalversion und vielen Covers als Partyheuler für die Jugend durchgeht, wird in der aktuellen «Polizeiruf 110»-Folge herzzerreissend brüchig von Felix Vörtler interpretiert, der den Kriminalrat Uwe Lemp spielt. Eine grossartig subtile Interpretation, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Kleiner Tipp: Der Song setzt ab der 42. Minute ein. Da die Folge um 20.15 Uhr beginnt, sind Sie also auf der sicheren Seite, wenn Sie um fünf vor neun kurz reinzappen. Danach kann man getrost wieder rauszappen, der Rest der Folge ist vernachlässigbar bis doof: Es geht um Spielsucht, Schulden, Wettmanipulation und darum, dass Kommissarin Brasch sich in diversen Szenen nun wirklich dümmer verhält, als die Polizei erlaubt. Ausserdem gibts unnötig-dubiose, nervige filmische Mittel.

Der Polizeiruf ist eben, das wird in dieser Folge mal wieder klar, alles andere als «Forever Young». Und mit der oben erwähnten grandios-brüchigen Subtilität klappt es über die ganze Folge gesehen leider auch nicht recht.

Polizeiruf 110 «Totes Rennen», Das Erste, 20.15 Uhr
Wertung: Zwei von Fünf. Der Song kriegt aber fünf von fünf.

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