Der Bundesrat eilt der Zeit voraus. Offensichtlich ist er der Ansicht, dass bald die meisten Autofahrer in der Schweiz mit selbstfahrenden Autos die Strassen sicher befahren.
Anders ist es nicht zu erklären, dass er den Lenkern letzte Woche einen Freipass ausstellte. Es gebe keinen Grund, Nebentätigkeiten wie Essen, Trinken oder Rauchen während des Autofahrens zu verbieten, so die erstaunliche Antwort auf eine Interpellation der Waadtländer GLP-Nationalrätin Isabelle Chevalley. Verboten bleibt einzig das Telefonieren: wegen des hohen Ablenkungs- und Gefährdungspotenzials.
Einige unserer EU-Nachbarn sind da strenger, wenigstens der Gesundheit wegen: Wer in Österreich im Beisein von Minderjährigen am Steuer raucht, bezahlt eine Busse von 1200 Franken. Frankreich, Italien und Griechenland kennen ähnliche Strafen. Bei uns reiche die Vorschrift aus, dass Autofahrer ihr Fahrzeug jederzeit beherrschen müssen, meint der Bundesrat.
Könnte es sein, dass der Genfer Autosalon, der am Donnerstag für zehn Tage eröffnet, die Milde unserer Magistraten gegenüber den Autofans beflügelt hat?