Hurra, die Bibi säuft nicht! Auch wenn ihre Hände wegen Entzugserscheinungen zittern. Dafür hat sie einen klaren Kopf. Den braucht sie in diesem Fall auch, der im Übrigen ebenso gut in der Schweiz spielen könnte: Ein dubioser, steinreicher Waffenschieber kommt darin vor. Die gibts ja bei uns auch zur Genüge, sie sind offiziell bei der Ruag angestellt, mit dem VBS, dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport verflochten, und der CEO wundert sich auch gern mal öffentlich über Kritik an seinem Lohn von etwas über einer Million Franken im Jahr.
Bibi bleibt standhaft
Aber Kritik an der eigenen Bundesverwaltung beiseite, die Bibi und der Eisner müssen sich mit dem Mord an einer jungen Journalistin befassen, die in einem längst verjährten Korruptions- und Suizid- respektive wohl Mordfall eines Innenministers recherchiert hat. Die Bibi tröstet deren komplett vergelsterte Lebensgefährtin und nimmt sie mit nach Hause. Der Eisner verwirft die Hände ob der übertriebenen Empathie der Kollegin, und die Abteilung für innere Sicherheit tritt auf den Plan, weil der längst verjährte Fall eben ein Korruptionsfall war und Geld der obersten Kreise im Spiel ist.
Na, und was denken Sie: Wenn die Pfründe des obersten Prozents der Bevölkerung in Gefahr sind, wirds für kleine Fische wie die Bibi und den Eisner schwierig. Ein Wunder also, dass die beiden überhaupt einen Teil des Falls lösen. Ein Wunder auch, kippt sich die Bibi angesichts offensichtlicher Korruption nicht sofort wieder einen hinter die Binde. Und ein Wunder, brauchen wir nicht alle einen Schnaps angesichts der Waffenschiebereien dieser Welt.
Tatort «Wahre Lügen»,
20.05 Uhr, SRF 1
Sterne: dreieinhalb von fünf.