Heute noch einmal ein Griff zurück zu Altbewährtem, und zwar zu Robert Galbraith, der respektive die gar nicht Robert Galbraith heisst, sondern J.K. Rowling. Bei Menschen mit Kindern oder Enkeln, wie auch diversen anderen, wirds jetzt klingeln: Das ist doch die «Harry Potter»-Gazillionärin! Stimmt. Krimis kann sie auch.
Abgebrühter Kriegsveteran und hellköpfiges Landei
Ihr mehr oder minder abgewrackter, aber natürlich ziemlich brillanter Privatdetektiv Cormoran Strike ist ein versehrter Kriegsveteran und Sohn eines wahnsinnig berühmten Rockmusikers und eines Groupies. Seine Assistentin Robin Ellacot ist ein Mädchen vom Land mit einem hellen Kopf und einigen Rissen in der Vergangenheit. Gemeinsam laufen sie sich in diversen Londoner Milieus die Hacken ab, um Bösewichte dingfest zu machen – und sehr langsam verlieben sie sich ineinander. Wobei etliche Altlasten im Weg stehen: Robin ist mit einem ziemlichen Idioten verheiratet, und Strike hängt einer charismatischen Upperclass-Schönheit mit schwieriger Psyche nach. Man liest das alles auf allen Ebenen – Krimi, Milieustudie, Liebesgeschichte – richtig gern.
Das vierte Buch lässt man besser aus …
Ausser dem letzten Buch in der Reihe, «Weisser Tod». Das war, zugegeben, todlangweilig. Die ersten drei Strike-Bücher sind aber ein solches Verschlingmaterial, dass man das vierte getrost entschuldigt und notfalls einfach auslässt. Passiert eh nicht viel drin. Am 15. September erscheint der fünfte Band «Troubled Blood», zunächst auf Englisch. Wenn man aber jetzt mit Band 1 «Der Ruf des Kuckucks» beginnt, so ist man wohl ziemlich genau auf das spätere deutsche Erscheinungsdatum mit der Reihe durch und kann gleich mit dem neuen Band anschliessen.
Robert Galbraith, «Troubled Blood» (englisch),
15. September, Verlag Little, Brown.